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Marktheidenfeld
Lermann: Konzentration auf Elektrofachmarkt und Zweiradwelt
Nach der Teilschließung wird sich das Kaufhaus Lermann auf zwei Bereiche beschränken, die heute schon den Großteil des Umsatzes ausmachen. Auch Mitarbeiter mussten gehen.
Das Areal der Firma Udo Lermann in Marktheidenfeld: Links in der Bildmitte mit weißer Fassade das mehrstöckige Kaufhaus, das geschlossen wird, rechts mit den roten Satteldächern der frühere Baumarkt, in dem derzeit die Sportabteilung und die Zweiradwelt untergebracht sind.
Foto: Luftaufnahmen Kremen | Das Areal der Firma Udo Lermann in Marktheidenfeld: Links in der Bildmitte mit weißer Fassade das mehrstöckige Kaufhaus, das geschlossen wird, rechts mit den roten Satteldächern der frühere Baumarkt, in dem derzeit ...
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:19 Uhr

"Mit Abschluss des Räumungsverkaufes in unserem Einkaufszentrum wird sich unser Sortiment in Marktheidenfeld auf den Elektrofachmarkt und die Zweiradwelt beschränken", informiert Ralf Winkelmann, der Geschäftsführer der Udo Lermann GmbH & Co. KG, auf Anfrage der Redaktion zur Zukunft des Kaufhauses in Marktheidenfeld. Dessen Teilschließung hatte am Mittwoch Seniorchef Helmut Viering bestätigt. Wann konkret in diesem Jahr der Schritt erfolgen wird, bleibt weiter offen. 

Betriebsbedingte Kündigungen nicht zu vermeiden

Winkelmann räumt eine negative Begleiterscheinung der Verkleinerung des Angebots ein: "Betriebsbedingte Kündigungen konnten wir leider nicht vermeiden." Zur Anzahl der Betroffenen gibt der Geschäftsführer keine Auskunft. Im Frühjahr des vergangenen Jahres, als das Unternehmen die obersten zwei der vier Etagen räumte, waren Kündigungen noch vermieden worden. Damals hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder in andere Abteilungen wechseln können, hatten sich gütlich getrennt oder waren in Ruhestand gegangen. Zehn Mitarbeiter blieben unter dem Strich weniger.

Ralf Winkelmann, Geschäftsführer bei den Udo Lermann.
Foto: Andreas Brachs | Ralf Winkelmann, Geschäftsführer bei den Udo Lermann.

Geschäftsführer Ralf Winkelmann betont allerdings, dass "die Mehrzahl der Arbeitsplätze in unserem Unternehmen, auch isoliert betrachtet auf die Beschäftigten in Marktheidenfeld, erhalten bleibt". Mit der Elektro- und der Radsparte konzentriert sich das Marktheidenfelder Traditionskaufhaus auf die beiden Bereiche, die schon heute den wesentlichen Teil des Umsatzes ausmachen. Winkelmann: "Diese beiden verbleibenden Einzelhandelsbereiche steuern zur Zeit bereits 80 Prozent zum Einzelhandelsumsatz in Marktheidenfeld bei."

Sukzessiver Abbau des Sortiments

Das Stadtbild prägende Kaufhaus in Marktheidenfeld, das 1971 errichtet wurde und das für viele Menschen das "Gesicht" der Firma Lermann ist, hat in den vergangenen Jahren manchen Sortimentswechsel und -abbau erlebt.  Zuletzt verschwanden die Segmente Lampen, Leuchten, Küchen, Haushalt und Porzellan. Während der Elektrofachmarkt, momentan noch auf über 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche im ersten Stock, in den früheren Baufachmarkt "Bauklotz" umzieht, fallen die auf insgesamt über 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche verteilten Bereiche Spielwaren (im Kellergeschoss), Schreibwaren, Lederwaren, Koffer, Bücher und Zeitschriften im Erdgeschoss weg.   

Prägt das Stadtbild mit: das Einkaufszentrum von Udo Lermann vom Marktheidenfelder Nikolausweg gesehen, eingerahmt von St. Laurentiuskirche (links) und der St. Josefs-Kirche (rechts).
Foto: Roland Pleier | Prägt das Stadtbild mit: das Einkaufszentrum von Udo Lermann vom Marktheidenfelder Nikolausweg gesehen, eingerahmt von St. Laurentiuskirche (links) und der St. Josefs-Kirche (rechts).

Der Baufachmarkt war geschlossen worden, nachdem am Nordring der Hagebaumarkt entstanden war, an dem die Udo Lermann GmbH & Co. KG beteiligt ist. Er wurde im April 2017 eröffnet. Heute sind im ehemaligen "Bauklotz" die Zweiradwelt, die bleiben wird, und der Bereich Sport daheim. Auch das Sport-Segment ist in Winkelmanns Auflistung der verbleibenden Geschäftsfelder nicht enthalten. 

Filialen und Technik GmbH von Umstrukturierung nicht betroffen

Über die Anzahl der Mitarbeiter der verschiedenen Lermann-Firmen gibt das Unternehmen aktuell keine Auskunft. Im Jubiläumsjahr 2012, als "100 Jahre Udo Lermann" gefeiert wurde, hatte das Unternehmen auf seiner Homepage festgestellt: "Mit rund 240 Mitarbeitern zählt Udo Lermann mit seinen Tochterfirmen zu den größeren Arbeitgebern in Mainfranken." Zur 90-Jahrfeier 2003 hatte die Mitarbeiterzahl nach Firmenangaben noch rund 370 betragen.  

Neben dem Einkaufszentrum in Marktheidenfeld betreibt das Unternehmen die Udo Lermann Technik GmbH mit den Bereichen Elektroinstallation und Medientechnik und vier Einzelhandels-Standorte in Unterfranken mit den Bereichen Elektrofachmarkt und Zweirad. Geschäftsführer Winkelmann stellt klar: "Die Udo Lermann Technik GmbH und unsere Filialstandorte in Elsenfeld, Kitzingen, Lohr und Wertheim sind von den Umstrukturierungen nicht betroffen."

 
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