Groß war die Sehnsucht nach Fasching nach der langen Pause, mindestens ebenso groß war die Vorfreude auf die erste Prunksitzung des "Faschingsvereins Lengfurter Schnagge" (FLS) bei Aktiven und Publikum im voll besetzten Saalbau in Lengfurt. Ganz nah an ihrem Motto "Magie, Sagen und Geschichten" zauberten die "Schnagge" im fantasievoll dekorierten Saal mit ihren Bühnenauftritten beste Atmosphäre und Stimmung.
Mit einem "Tanz der Vampire" des FLS-Elferrats startete die magisch-sagenhafte Reise, bevor dann mehrere Garden den Einzug der FLS-Vorstandschaft und des amtierenden Prinzenpaars Patrick I und Silke I tanzend einrahmten.
Juniorengarde fetzten über die Bühne
Nach deren Begrüßung und Regierungserklärung eroberte die Juniorengarde mit einem fetzigen Tanz die Bühne, wie auch danach die vier "Solisten" Zoe Jeschke, Finja Deike und Aaron und Ayleen Girbardt. Fazit: "Solisten" können nicht nur alleine glänzen.
Die Ehrengäste, unter anderem Ehrenmitglied Christoph Hommertgen, Saalbau-"Hausherr" Michael Becker und Pfarrer Matthias Wolpert, drückten in ihren Grußworten ihre Freude über "endlich wieder Fasching" und die Begeisterung und das Engagement des Vereins und vieler neuer und junger Talente aus.
Als "Heiko und Willi" gaben Stefan Matreux und Dominik Kreutner wertvolle Tipps über real existierende "Produkte, die die Menschheit braucht". Karikierend warben sie in mehreren Einspielungen unter anderem für ein (Entspannungs-?)Video, das in Spielfilmlänge durchs Bullauge drei Waschtrommeln bei der Rotation zuguckt.
Als "Einhörner und Feen im Märchenwald" wirbelten munter die FLS-Jüngsten, die "Sternschnuppen", über die Bühne. Ayleen und Aaron Girbardt reicherten, ihre geschwisterliche Rivalität pfiffig-frech austragend, ihre Bütt mit allerlei Seitenhieben an. Die "Moskitos" ließen bei ihrem mit sichtbarer Freude vorgetragenen Tanz vergessen, dass ihre Gruppe fast nur aus neuen Tänzerinnen besteht. Thomas Müller verpackte Themen wie die Dominanz von Socken ("Sandalen im Sperrbezirk") oder Klimatourismus in selbst betextete Lieder. Tanzmariechen Marie Steffen zeigte dann mit phantasievollen und sehr gekonnt vorgetragenen Tanzfiguren ihr großes Talent.
Nach der Pause wieder die Stimmung angeheizt
Mit der Prinzengarde ging es, sofort die Stimmung anheizend, nach der Pause weiter. Als Königin Kleopatra (Eny Scheurich) nebst höfischem Gefolge, alle in sehr schönen Kostümen, riss die Juniorenshowtanz-Gruppe mit ihrem ideenreichen Tanz den Saal zu heftigem Applaus mit. EAVZR, die "Erste Allgemeine Verbindung Zellingen Retzbach", schickten sich dann nicht nur mit Wortwitz und neu betexteten Liedern an, das in Deutschland festgestellte "statistisch ermittelte Lachdefizit" zu beseitigen. Im Chor vom ganzen Saal nachzusprechende Zungenbrecher garantierten ordentliche Lachsalven.
Aileen Saller, Teil des FLS-Tanz-Duos, wusste auch mit ihrem Solo-Auftritt zu brillieren, und erhielt verdienten großen Beifall. "Die Zwei von der Haltestelle" zogen mit zupackendem Humor vom Leder und dabei so manche Figuren des täglichen Lebens wie Influencer und Klimakleber durch den Kakao, nebst den einzelnen Gemeindeteilen Triefensteins. Als dritte Wartende am Bus-Stop gesellte sich Triefensteins Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock hinzu, die einige gemeindliche Geschehnisse witzig anriss. Nicole Scheurich und Antje Saller klatsch-tratschten im Camping-Platz und ließen dabei die FLS-Vorstandschaft mit Hilfe von animierten, "echten" Bildern plus Playback-Einspielungen biss- und grinsfest wiederaufleben.
Inti, den Sonnengott der Inka (Louisa Wohlfahrt), umtanzte die FLS-Showtanzgruppe in ihrem "The Legend of Peru": Höchstleistungen der Showtanzgruppe in ihrem hervorragenden Tanz, was der stürmische Beifall des Saales hinreichend deutlich bestätigte. Der Auftritt des FLS-Männerballetts "Die Barshipper", gekürzt wegen Trainingsrückstand, machte Hoffnung auf mehr, bevor Tanja Rösch mit ihrem Solo-Gesang von "Don’t stop believing" das große Finale begeisternd abschloss.