
Nur wenige Tage vor der Europawahl scheint die AfD in Main-Spessart noch einmal in die Wahlkampf-Offensive zu gehen – diesen Eindruck bekommt man jedenfalls am Äußeren Ring in Marktheidenfeld. An sechs Laternenpfosten hingen dort plötzlich jeweils drei bis vier blaue Wahlplakate übereinander, dazwischen zwei Plakate von SPD und BSW.
Am Äußeren Ring hat der Sonnenschutzhersteller Warema seinen Sitz. Wie die AfD mitteilt, sind die gehäuften Plakate eine Reaktion auf einen internen Aushang des Unternehmens. Warema hatte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, zur Wahl zu gehen, bestätigt das Unternehmen auf Anfrage. Die AfD sei auch erwähnt worden.
In einer Pressemitteilung nennen die AfD-Kreisverbände Main-Spessart und Main-Tauber den Warema-Wahlaufruf "antidemokratisch" und "machtmissbräuchlich".
Warema teilt auf Nachfrage dazu mit, das Unternehmen bekenne sich zu Demokratie und gegen Rechtsradikalismus. Ein starkes Europa sei "für die deutsche Wirtschaft elementar". Vom Unternehmensvorstand heißt es weiter: "Reaktionen der AfD hierauf sind für uns an dieser Stelle irrelevant."
Die IG Metall teilte am Freitag in einer Pressemitteilung mit, sie unterstütze die Haltung des Unternehmens. "Die AfD macht nichts für Arbeitnehmer und wer diese Partei wählt, riskiert das Ansehen des Industriestandortes Deutschland. Deshalb kommt es aus Sicht der IG Metall nicht in Frage, die AfD zu wählen" erklärte Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg.
Genauso richtig ist es aber auch, daran zu erinnern, dass nicht alle Parteien demokratisch und anti-rechts sind und sich dieses bei der Stimmabgabe wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Was die AfD daraus macht ist allerdings Kindergarten zum Quadrat. Trotzig wie kleine Kinder. Das sagt viel aus!