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Marktheidenfeld
Kulturzentrum Franck-Haus: In schlechtem Tourismus-Jahr wenig Besucher im Museum
Die Besucherzahlen lagen knapp unter 10.000 – das veranlasste einen Stadtrat zu einer Rundum-Kritik. Hoffnung macht die Neueröffnung der Gastronomie im Franck-Haus.
Das Franck-Haus gilt als Anziehungspunkt für Touristen in Marktheidenfeld. 
Foto: Alisia Öztürk (Archivbild) | Das Franck-Haus gilt als Anziehungspunkt für Touristen in Marktheidenfeld. 
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 03.02.2025 02:33 Uhr

Das Marktheidenfelder Kulturzentrum im Franck-Haus hat 2024 einen deutlichen Besucherrückgang verzeichnet: 2023 besuchten rund 14.000 Menschen die Ausstellungen, im vergangenen Jahr waren es nur 9842. Diese Zahlen stellte Kulturamtschefin Inge Albert am Dienstag im Stadtentwicklungsausschusses des Stadtrats vor. "Diese Zahlen haben uns nicht erfreut", so Albert.

Weniger Ausstellungen, kein Café-Betrieb

Mögliche Gründe für den Rückgang sind zum Beispiel, dass es 2024 nur zehn statt bisher zwölf Ausstellungen gab – eine Sparmaßnahme. Aus demselben Grund hatte das Franck-Haus erstmals eine mehrwöchige Winterpause Anfang des Jahres eingelegt. Auch für den Tourismus war es kein besonders gutes Jahr, was Albert vor allem auf das schlechte Wetter im Frühjahr und Sommer zurückführte. Weniger Urlauber und Tagestouristen bedeutet auch weniger potenzielles Publikum für das Franck-Haus. Außerdem hatte das Café im hinteren Teil des Gebäudes im August den Betrieb eingestellt. Ein Nachfolger ist jedoch schon gefunden.

Stadtrat Martin Harth (SPD) sagte, die Entwicklung im Franck-Haus mache ihm persönlich Sorgen. Beim Ausstellungsprogramm seien einige "Fehlgriffe" dabei gewesen. "Nicht jedes Jubiläum muss ins Franck-Haus, wir hätten auch Ausstellungsmöglichkeiten im Rathaus", regte er an. Tatsächlich zeigen Alberts Zahlen, dass die Ausstellung zu 100 Jahren Kleinkaliberschützenverein die am schlechtesten besuchte war.

Weiter kritisierte Harth, der Ausstellungsbetrieb sei nicht mehr "Nummer Eins" im Franck-Haus, sondern werde von vielen anderen Nutzungen überlagert. Außerdem wünschte er sich, man möge das Franck-Haus auch in den sozialen Medien präsentieren – die Volkshochschule und die Stadtbibliothek seien da beispielsweise schon präsent. Albert stellte klar, dass das auch für das Franck-Haus angedacht sei. 

Neue Weinbar will im April eröffnen

Den Salon nannte Harth "desorganisiert", es sehe darin aus wie bei "Rudis Resterampe". Hierzu sagte Albert, man habe bereits Gespräche mit der Vhs und der Stadtbibliothek geführt, die den Raum zum Beispiel für einen Literaturkreis gerne nutzen würden.

Bürgermeister Thomas Stamm widersprach der "Generalkritik" Harths. Die Mitarbeiter im Franck-Haus steckten viel Arbeit in den Betrieb und man habe durch die Schließung des Cafés eine besondere Situation gehabt. "Wir können die Besucher auch nicht zum Franck-Haus tragen", sagte Stamm. Die neue Weinbar, die in die Räumlichkeiten des Cafés einzieht, will im April eröffnen und liegt mit ihren Umbauarbeiten gut im Zeitplan, so Albert.  

Albert will dem Besucherschwund mit attraktiven Ausstellungen entgegenwirken. Ende Februar geht es los mit "Im Rahmen": Neun Schülerinnen und Schüler des Marktheidenfelder Förderzentrums St. Nikolaus-Schule und vier etablierte Künstler gestalten diese Ausstellung gemeinsam.

Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs zeigt das Franck-Haus ab Mitte Juli Kunstwerke von Künstlerinnen und Künstlern, die vom NS-Regime verfolgt wurden. Auftakt einer neuen Reihe in Kooperation mit der Bürgerkulturstiftung ist die Ausstellung "Junge Talente" von Künstlerin und Fotografin Lena Bils, die in Marktheidenfeld aufgewachsen ist. Ziel ist es, jedes Jahr einen Platz für ein neues "junges Talent" zu schaffen. 

 
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