Es wurde höchste Zeit, dass mal jemand der Frage nachgeht, ob die Mitfahrerbänke funktionieren. Das Ergebnis ist alles andere als repräsentativ, denn viele der SPD-Mitglieder, die sich als Testpersonen auf ein Mitfahrerbänkle hockten, sind bekannt wie die bunten Hunde. Es ist ein Unterschied, ob sich da Ex-Abgeordnete präsentieren oder Lieschen Müller.
Dass die Mitfahrerbänke installiert wurden, zeigt, dass hier etwas im Argen liegt. Die öffentlichen Busverbindungen sind schlecht. Und sich als Tramper hinzustellen liegt nicht jedem. Dagegen machen die Bänkchen einen eher geregelten und gutbürgerlichen Eindruck. Sie sind ein Schritt in die richtige Richtung, hin zu einem sinnvolleren Umgang mit dem Auto und zu mehr gegenseitiger Hilfe.
- Lesen sie dazu auch den Hauptartikel: Mitfahrerbänkchen im Test
Aber kaum jemand hat sie bisher genutzt, so die Beobachtung von Dorfbewohnern, die dazu befragt wurden. Viele Menschen wissen bis heute nicht so recht, wie das gedacht ist mit dem Drehschild. Bei der Mitfahrerbank am Karlstadter Busbahnhof lässt die Angabe "alle Ortsteile" auch reichlich Spielraum. Dass die Bänke häufig an Bushaltestellen aufgestellt sind, ist verwirrend: Handelt es sich nun um Mitfahrwillige oder um Busfahrgäste?
Der Test der SPDler ist eine Chance, die Bänke ins Bewusstsein zu rufen. Andererseits: Passen sie überhaupt in unsere Zeit? Seit etlichen Jahren gibt es kostenlose Apps fürs Smartphone wie etwa flinc oder drive2day speziell für Kurzstrecken. Dafür müsste sich nur mal jemand hierzulande einsetzen - wie es beispielsweise ausgerechnet der Autobauer Mercedes im Schwabenländle bereits tut. Dafür sind keine neuen Schilder für 4000 Euro nötig, die dann möglicherweise noch mal umgesetzt werden müssen.