
"Ich lege großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit", sagt Lydia Gerhard, die neuerdings das "Mainlädle Karlburg" betreibt. Die Kundschaft scheint das zu schätzen. Seit der Eröffnung am 4. Oktober läuft der Laden dem Vernehmen nach gut.
Das Geschäft in der Karolingerstraße 25 war zuvor eine Filiale von Lebensmittel Marschall. Im Juli wurde es zunächst für den Umbau geschlossen. Es präsentiert sich jetzt in neuem Gewand – mit breiter Automatiktür und völlig neuer Einrichtung. Auch eine Postfiliale gehört dazu. Dort ist der normale Postdienst vom Brief bis zum Paket möglich. Bankgeschäfte sind allerdings ausgeschlossen.
Keine Plastikbeutel fürs Obst
Bei einem Rundgang durch die 160 Quadratmeter große Verkaufsfläche erläutert Lydia Gerhard detailliert, was ihr wichtig ist. Das beginnt gleich nach dem Eingang beim Obst- und Gemüseregal. "Hier gibt es keine Plastikbeutel." Die in Papierbeuteln verpackten Kartoffeln kommen direkt vom Karlburger Hof Kübert. Anderes Gemüse und Obst bezieht sie vom Karlstadter Früchtegroßhandel Seubert. Der wiederum habe vieles aus der Region.
Auffällig ist ein Regal mit dem kompletten Sortiment von "Burk's Nudeln" aus Steinfeld. Auf dessen Rückseite gibt es Eier von Simon Rüb aus Stadelhofen und von Endres in Großrinderfeld. Der Honig kommt aus Rimpar und aus der Rhön. Ebenfalls ein Bienenprodukt sind Bienenwachstücher, die sich wie Frischhaltefolie verwenden lassen, aber mehrmals, wenn man sie spült. "Sie eignen sich nur nicht für frisches Fleisch und frischen Fisch."

Spannend wird es am Unverpackt-Regal. Dort stehen Glasbehälter in drei verschiedenen Größen bereit. Sie werden unter die Öffnungen von transparenten "Silos" gehalten. Dann rieseln Nudeln, Reis, Spätzli, Haferflocken oder Kaffeebohnen in das Glas. Dessen Gewicht ist an der Kasse voreingestellt. Kundinnen und Kunden können dies Gläser als Pfandgläser mit nach Hause nehmen oder den Inhalt nach dem Bezahlen umfüllen. Bei einer Erweiterung könnte das Regal noch Müsli, Zucker und Gewürze enthalten.
Produkte aus der Umgebung
An einem Selbstbedienungsregal gibt es Backwaren von Backspiel Jäger aus Zellingen. In den Kühlschränken stammen Fleisch und Wurst fast ausschließlich von "Elviras Bauernladen" in Aschfeld, sind also Bio. Die Molkereiprodukte kommen vom SOS-Dorf Hohenroth. Auch gibt es vorgekochte Menüs von Yvonne Schneiders "Happy Heimatküche" in Karlstadt und Tiefkühlpizzen von "Al Leone" in Gemünden. Wein wird bezogen von Hack in Gössenheim und Kraft in Mühlbach.
Das Standardsortiment vom Taschentuch bis zur Schokolade bezieht Lydia Gerhard von Rewe, ohne an die Kette gebunden zu sein. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 6.30 bis 12.30 Uhr sowie Dienstag und Freitag von 15 bis 19 Uhr. Die beiden zuvor dort Beschäftigten arbeiten weiter an ihrem bisherigen Arbeitsplatz. Eine weitere Teilzeitkraft ergänzt das Team. Und Lydia Gerhard ist zweimal die Woche selbst im Laden.