Wenn sich die Händler in Lohr, Karlstadt und Hammelburg fragen, warum sie sich die Arbeit machen sollen, einen Online-Shop zu bestücken, wenn sie kaum Bestellungen erhalten, tun sie dies zurecht. Den Aufwand, der damit verbunden ist, darf man nicht unterschätzen. Und perspektivisch müssen sie sogar noch Geld für die Nutzung bezahlen. Doch es ist auch eine große Chance, die sich den Geschäftsleuten mit Mainlokalshop bietet – und diese sollten sie dringend nutzen.
Auch wenn es manchen nicht gefällt: Das Internet verschwindet nicht wieder. Wollen die Händler der Region langfristig überleben, müssen sie auch dort für sich werben. Natürlich sind die persönliche Beratung und das Erlebnis, ein Produkt vor dem Kauf selbst in die Hand zu nehmen, immer noch das Alleinstellungsmerkmal des Einzelhandels. Doch die Kunden wollen heute wissen, ob sich der Besuch des Ladens überhaupt lohnt.
Es ist ein Glück im Unglück. Denn bedingt durch Corona haben die Händler in der Region in kürzester Zeit eine digitale Infrastruktur erhalten, mit der sie sich nun ausprobieren können. Manche hätten sich sonst vielleicht nie einen eigenen Webshop leisten können oder wollen. Sich in neuen Gefilden zu orientieren und Anfangsprobleme zu meistern, braucht immer Zeit, Energie und Geduld. Sowohl die Händler als auch die Initiatoren des Projekt müssen diese nun investieren. Es könnte sich lohnen.