Es mag wirken wie eine Petitesse. Doch auch wenn es nicht viele Pendler sind, die unter der Änderung zu leiden haben, hat die Streichung des ersten Zugs, der vom Sinngrund aus in Richtung Würzburg fährt, durchaus Symbolcharakter. Denn wieder einmal lautet die Botschaft, die bei den Menschen ankommt: Öffentliche Verkehrsmittel sind im ländlichen Raum keine gute Alternative.
Vor allem diejenigen, die überhaupt keine andere Transportmöglichkeit haben, müssen eben in den sauren Apfel beißen und sich mit Fahrplänen arrangieren, die zu wünschen übrig lassen. Klar, die frühe Regionalbahn war nicht gut ausgelastet und es gibt eben nur begrenzte finanzielle Mittel. Nur müssen sich die Verantwortlichen schon die Frage gefallen lassen: Wie soll auf diese Weise die dringend nötige Verkehrswende gelingen, wie die viel beschworene Stärkung ländlicher Regionen?
Dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) einen Bus als möglichen Ersatz für den frühesten Zug vorschlägt, mag ein pragmatischer Lösungsansatz sein. Nur fährt laut Fahrplan bislang eben kein solcher Bus der Linie 643 mit Halt in Obersinn oder Mittelsinn in diesem Zeitraum nach Gemünden. Dass sich offenbar niemand rechtzeitig um eine Ausweichmöglichkeit für die betroffenen Pendler gekümmert hat, deutet darauf hin, dass die Entscheidung entweder nicht so gut durchdacht war oder ihre Auswirkungen schulterzuckend hingenommen werden. In beiden Fällen bleibt der Eindruck: Die Bewohner des Sinngrunds sind die Verlierer dieser Fahrplanänderung.