Als Sabine Sitter bei der Kreisdelegiertenversammlung im Mai bekannt gab, dass sie Landrätin werden will, löste das selbst unter CSUlern eher gemurmelte Zustimmung als Euphorie aus. Sie müsse ihr Profil schärfen, lautete unser Kommentar. Und, siehe da, bei ihrer offiziellen Präsentation gelang ihr das.
- Lesen Sie dazu: CSU nominiert Sabine Sitter für Landratsawahl
Sicher, der vom Blatt abgelesene Dialog mit ihrem Ehemann war etwas hölzern. Das Branding als "Sabine" und "Neudenkerin" ein klein wenig bemüht. Aber die Power-Point-Präsentation zu den Schwerpunkten und ihr Auftreten wirkten frisch und zielstrebig; die Schlagworte "Landkreis-Strategie 2030" und Hochschul-Standort in Main-Spessart erregten Aufmerksamkeit und fanden Widerhall.
Und gerade im Vergleich zur Konkurrenz von SPD (Pamela Nembach) und Freien Wählern (Christoph Vogel) ist Profillosigkeit nicht mehr das Problem von Sabine Sitter. Mal sehen, wen die Grünen nominieren. Wenn Sitter die CSU so hinter sich gebracht hat, wie es bei der Delegiertenversammlung den Anschein hatte, dann geht sie – Stand jetzt – durchaus aussichtsreich in den Kampf um die Schiebel-Nachfolge. Gewählt wird freilich erst im März 2020.