
2002 sorgte er für Schlagzeilen: Eine Boulevard-Zeitung titulierte Bad Kissingens Oberbürgermeister als "härtesten Bürgermeister Deutschlands". Wegen des Bußgeldkatalogs mit der Höchststrafe von 350 Euro für das Urinieren auf öffentlichem Verkehrsgrund. Das bescherte der Stadt zwar reichlich Medienecho, aber kaum Geld: Die Justiz holte den OB auf den Boden der Tatsachen zurück: Die Strafe in dieser Höhe sei überzogen, urteilte ein Gericht. Bei anderen Delinquenten – viele ertappte waren es nicht – war schlichtweg nichts zu holen.
- Dieser Kommentar bezieht sich auf den Artikel: "Gift-Cocktails in Lohrs: Weggeworfene Kippen können teuer werden"
Bußgelder helfen also wenig, selbst wenn man sie hoch ansetzt. Das gilt auch für Raucher, die Kippen auf Lohrs Straße entsorgen. Selbst 1000 Euro schrecken kaum ab: Wer kann die Tat schon beweisen, so dass eine Klage gegen das Bußgeld auch vor einem Gericht standhielte? Eine Bußgeldverordnung ist ein zahnloser Tiger, wenn die Regeln nicht überprüft werden (können).
Die Anlieger stärker in die Pflicht zu nehmen ist wohl das einzige Mittel, das für die Stadt Lohr praktizierbar wäre. Das wäre jedoch auch kein Mittel, um zu verhindern, dass Autofahrer ihre Aschenbecher auf der Mainlände auskippen. Denn dort gibt es keine Anlieger.
Der einsame Appell an die Vernunft des Privatmenschen Georg Fath ist auch schnell vom Tisch gewischt. Es sei denn, er weckt andere Umweltsensibilisierte. Schüler vielleicht, die fürs Klima auf die Straße gehen. Leute, die selbst anpacken, in diesem Fall aufklauben, was rauchende Mitbürger auf den Straßen hinterlassen. Netz-Aktionen wie #100kippenchallenge oder #fillthebottle. Diesen Beispielen zu folgen, ist auch in Lohr nicht verboten. Das Netz hat auch seine positiven Seiten ...
Auch für Raucher gibt es eine einfache Lösung: Ein Taschenaschenbecher kostet im Lohrer Tabakladen weniger als eine Schachtel Zigaretten.