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Lohr
Kommentar: Direktnachrichten aus dem Rathaus sind nicht unabhängig
Auf Facebook, Instagram oder per Podcast versuchen Kommunalpolitiker heute, Menschen zu erreichen. Wer ihnen folgt, sollte die Inhalte aber kritisch hinterfragen.
Ein städtischer Newsletter kann die kritische, unabhängige Berichterstattung einer Redaktion nicht ersetzen.
Foto: Tobias Hase/dpa | Ein städtischer Newsletter kann die kritische, unabhängige Berichterstattung einer Redaktion nicht ersetzen.
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:20 Uhr

Die Stadtratsunterlagen vor der Sitzung komplett veröffentlichen, das machen nur wenige Kommunen. Mario Paul steht mit seiner neuen Praxis im Landkreis nicht alleine da, die meisten Städte und Gemeinden handhaben den Informationsfluss ähnlich. 

Die Rathäuser haben im Jahr 2021 ganz andere Möglichkeiten, um mit ihren Bürgern zu kommunizieren, als noch vor einigen Jahren. E-Mail-Newsletter, Podcasts, Live-Streams – die Politiker im Landkreis nutzen diese Kanäle, und dazu muss man ihnen gratulieren. Sie versuchen, den Bürger dort zu erreichen, wo er eh schon einen großen Teil seiner Zeit verbringt. 

Wer seinem gewählten Vertreter in den sozialen Netzwerken folgt, muss sich aber klar machen: Auf diesen Kanälen hat der Bürgermeister die Deutungshoheit. Unangenehme Aspekte, kritische Stimmen oder Fehltritte kann ein Politiker hier problemlos unter den Tisch fallen lassen. Hier hat der Absender Hausrecht.

Ein städtischer Facebookauftritt oder Newsletter kann die kritische, unabhängige Berichterstattung einer Redaktion nicht ersetzen. Dass die Presse alle notwendigen Informationen erhält, um umfassend über Kommunalpolitik berichten zu können, ist daher unerlässlich.

 
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Kommentare
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  • diener
    Wo er nicht die meiste Zeit verbringt sondern wo er in diese Richtung geschoben wird.
    Welch ein Widerspruch in dieser Zeit :
    Man vermisst öffentliche und persönliche Kommunikation , beschwert sich über
    immer Zeit an Handys und Laptops und darüber das man keine wirkliche Freizeit
    mehr zum Abschalten und Erholen hat .
    Auf der anderen Seite befeuert man die Gesellschaft alles über die modernen ,
    digitalen Medien abzuwickeln.
    Die Folgen sieht man jetzt in Lohr ganz deutlich :
    Die Bevölkerung fühlt sich größtenteils nicht mehr mitgenommen .
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  • markmuen
    Wobei auch die Presse (vielleicht auch unbewusst) nicht immer neutral und ungekürzt berichtet.
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