Was Sabine Preßer und Jörg Finkbeiner berichten, erlaubt einen Blick hinter die Kulissen – auf die Situation am Immobilienmarkt wie auch die im Einzelhandel in Karlstadt. Vieles kommt "von oben" und lässt sich in Karlstadt nicht ändern: die Hochzinsphase, der Ukraine-Krieg und seine Folgen, der bundesweit angeordnete Lockdown. Doch auch die Karlstadter Stadtpolitik macht es Geschäftsleuten in der Altstadt schwer.
Noch immer wird das, was Kunden in die Stadt bringen könnte, an die Peripherie verlagert. Das hatte vor rund 30 Jahren mit der Erschließung des Hammersteigs für den Einzelhandel begonnen: Kurz darauf redeten sich die Stadträte die Köpfe heiß, wie sich verhindern ließe, dass dort "innenstadtrelevante" Waren verkauft werden.
Und das geschieht aktuell mit der Verlagerung des städtischen Kindergartens auf einen Acker an der Eußenheimer Straße, der B 27. Auch ist immer wieder zu hören, dass private Hauseigentümer zum Teil exorbitante Mietvorstellungen gegenüber Geschäftsleuten haben.
Zum Glück gibt es engagierte Menschen wie die Betreiberin von Warmuths Stadtladen und Melda-Bäck – oder Sabine Preßer mit "Pignon". Dieses Glück wäre größer, wenn in Karlstadt mehr Leute in diese Richtung arbeiten würden.
In Gronau gibt es z.B. einen 2-jährigen Mietzuschuß von der Stadt an Existenzgründer und in Bayern gibt es ein Programm "Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Orts- und Stadtkerne" ( https://www.stmb.bayern.de/buw/staedtebaufoerderung/foerderprogramme/lebendige_zentren/index.php) mit dem die Stadt dies unterstützen könnte.
Der Trend geht wieder zu den "kleinen, feinen Geschäften" in denen man sich gut beraten und aufgehoben fühlt.
vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis. Ich werde das im Text ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothea Fischer
Redaktion Main-Spessart