
Wie gelingt es, das Fahren mit Bus und Bahn attraktiver zu machen? Keine leichte Frage. Mit Blick auf die Klimakatastrophe ist es aber eine Notwendigkeit, dass öffentliche Verkehrsmittel deutlich mehr genutzt werden. Während das in Großstädten bereits gut gelingt, ist das im ländlichen Raum eine Herkulesaufgabe. Es braucht eine gute Taktung, damit Flexibilität gewährleistet ist – und das Auto öfter stehen bleibt. Doch werden diese Angebote auch genutzt? Niemand kann schließlich wollen, dass leere Busse durch die Gegend fahren. Das ist nicht nur teuer, sondern auch wenig nachhaltig.
Das passiert aber, wenn die Verbindungen unkomfortabel sind, wenn Fahrgäste mit dem Bus viel länger brauchen als mit dem Auto oder sie mehrfach umsteigen müssen. Gleichzeitig ist klar: Es wird nie möglich sein, den ÖPNV exakt auf individuelle Bedürfnisse zuzuschneiden. Was also tun? Es benötigt andere Anreize – zum Beispiel niedrige Kosten. Wenn es deutlich günstiger ist, den Bus oder die Bahn zu nehmen, als mit dem Auto zu fahren, kann ein Umdenken stattfinden. Eine Jahreskarte für 165 Euro ist da ein unschlagbares Angebot, zumal Schülerinnen und Schüler und Azubis dieses auch am Wochenende nutzen könnten.
Wer schon in jungen Jahren regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, wird womöglich auch als Erwachsener offener dafür sein, auf klimaschonende Mobilität zu setzen. Das bleibt jedenfalls zu hoffen. Klar, das ist ein Experiment – und nur sehr wenige Kommunen schwimmen im Geld. Aber eine Investition in den ÖPNV ist eine Investition in eine nachhaltigere Zukunft – und solche benötigt es gerade dringend.