
Der Kreistag hat den Klinikreferenten René Bostelaar mit dem Aufbau der neuen Fachabteilungen Neuroradiologie und Neurochirurgie am Klinikum Main-Spessart beauftragt. Diese beiden neuen Abteilungen sollen die Versorgung von Schlaganfällen und Wirbelsäulenerkrankungen in Main-Spessart verbessern. Dies teilt das Klinikum in einer Pressemitteilung mit, der die folgenden Informationen entnommen sind.
Bereits im Masterplan 2025 war festgelegt worden, das Klinikum als zentrale Säule der regionalen Versorgung weiterzuentwickeln. Der Ausbau der Intensivstation und die Installation einer biplanen Angiographieanlage, die hochauflösende 3D-Bilder von Blutgefäßen machen kann, markieren wichtige Meilensteine dieser Strategie, heißt es in der Pressemitteilung.
Kürzere Wege für Patienten
Die Anlage, die im April 2025 in Betrieb genommen werden soll, eröffnet neue Möglichkeiten in der Behandlung schwerer neurologischer und kardiologischer Erkrankungen, gerade bei der Versorgung von Schlaganfällen. Jährlich behandelt das Klinikum rund 600 Schlaganfälle. „Mit dieser hochmodernen Anlage können wir lebensrettende Eingriffe erstmals direkt bei uns vor Ort anbieten, was Patienten lange Transportwege und wertvolle Zeit erspart“, erklärt Bostelaar.
Die Einführung der Neuroradiologie soll auch die Versorgung von Patienten mit Gefäßerkrankungen, Carotisstenosen oder anderen neurologischen Problemstellungen sicherstellen. Gleichzeitig trägt die neue Abteilung dazu bei, die bestehende Stroke Unit und damit die neurologische Versorgung im Klinikum zu sichern.
Jede Abteilung mit drei Arzt-Stellen
Die Neurochirurgie wird die Neuroradiologie sinnvoll ergänzen. Sie ermöglicht etwa Eingriffe bei Wirbelsäulenverletzungen, Kopftraumata oder die chirurgische Absicherung bei Komplikationen in der neuroradiologischen Behandlung. Beide Abteilungen sollen mit jeweils einem Chefarzt und zwei Fachärzten starten.
Auch die Kardiologie profitiert von der neuen Technik. Die biplane Angiographieanlage ermöglicht eine Erweiterung der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, und die Kardiologie bleibt handlungsfähig im Fall, dass die Herzkatheteranlage ausfallen sollte.