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Wiebelbach
Keine Investorenlösung für IZW gefunden: Wiebelbacher Firma hat Ende Dezember ihren Geschäftsbetrieb eingestellt
Allen Mitarbeitenden wurde am 27. Dezember gekündigt. Maschinen und Werkzeuge werden ab Februar verkauft.
Die 'Innovative Zerspanungstechnik Wiebelbach GmbH' (IZW) im Kreuzwertheimer Ortsteil Wiebelbach ist insolvent.
Foto: Dorothea Fischer | Die "Innovative Zerspanungstechnik Wiebelbach GmbH" (IZW) im Kreuzwertheimer Ortsteil Wiebelbach ist insolvent.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 16.01.2025 02:37 Uhr

Die "Innovative Zerspanungstechnik Wiebelbach GmbH" (IZW) hat Ende Dezember 2024 ihren Geschäftsbetrieb eingestellt, da kein Investor bereit war in das Unternehmen zu investieren. Das teilt ein Sprecher des Insolvenzverwalters auf Anfrage dieser Redaktion mit.

Wie berichtet, ordnete das Amtsgericht Würzburg Mitte November 2024 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an. Es bestellte Patrick Meyerle von Pluta Rechtsanwalt zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Kündigung aller Mitarbeitenden

Er habe in den vergangenen Wochen potenzielle Investoren gesucht, heißt es in einer Pressemitteilung. Letztlich habe es jedoch keinen Interessenten für den Zerspanungsbetrieb gegeben. Hintergrund seien die besondere Situation angesichts der Ausgründung aus der Kurtz-Ersa-Gruppe und der vertraglichen Bindungen, so der Sprecher des Insolvenzverwalters. IZW wurde 2020 im Rahmen einer Ausgliederung aus der Unternehmensgruppe Kurtz Ersa gegründet. Der Geschäftsbetrieb befindet sich auf dem Werksgelände von Kurtz Ersa in der Wiebelbacher Frankenstraße.

Eine Fortführung des defizitären Unternehmens ohne Investor sei nicht möglich. Allen Mitarbeitenden musste daher am 27. Dezember auf der Grundlage eines Interessenausgleichs und eines Sozialplans gekündigt werden. 

Verwertung des Vermögens ab Februar

Patrick Meyerle sagt: "Wir haben Gespräche geführt, aber kein Investor wollte angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen den Betrieb übernehmen. Die Mitarbeiter sind qualifiziert und werden hoffentlich rasch neue Jobs finden." In dieser herausfordernden Situation sei insbesondere die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat sowie der Agentur für Arbeit hervorzuheben, für die sich die Insolvenzverwaltung ausdrücklich bedankt.

Aufgabe des Verwalters sei es, das Verfahren bestmöglich im Interesse der Gläubiger durchzuführen. Ab Februar werde er mit der Verwertung der Vermögensgegenstände wie Maschinen und Werkzeuge beginnen.

 
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  • Erich Spiegel
    Einen neuen Job werden die Mitarbeiter wahrscheinlich finden, aber nicht ein gut bezahlten in der Industrie, sondern einen im Handwerk oder im Niedriglohnbereich. Zumindest besser als gar nichts und die Gesellschaft braucht Handwerker. Aktuell sieht es in der Industrie dramatisch schlecht aus. Z.B. von 50 Betrieben im Main-Tauber Kreis haben nur 2 keine Kurzarbeit (siehe MainPost Bericht). Die Regierung hat die Kurzarbeit um 1 Jahr verlängert mit . Und danach? Um den Wohlstand zu halten muss ein Plan her wie die gut bezahlten Industrie Arbeitsplätze erhalten werden können. Zunächst ist erst mal die Erkenntnis notwendig, dass wir alle nichtso weiter machen können wie bisher, weil der Hauptfinanzier des Landes, die Industrie mit dem Rücken zur Wand steht. Es drohen Einschnitte ins soziale Netz, die wir akzeptieren sollten. AfD oder BSW wählen bringt auch nichts
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  • Peter Koch
    Wobei wir hier allerdings den Sonderfall einer offensichtlich zum sterben ausgegliederten Abteilung eines Konzerns haben. Man müsste mal die früheren Eigentümer fragen warum sie die mechanische Vorfertigung 2020 nicht einfach geschlossen haben. Das war ihnen eventuell zu teuer und hätte zudem schlechte Presse gebracht.
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  • Roland Albert
    Oder die Gewerkschaft hat das mitverhindert. Die haben ja für alle Widrigkeiten „Konzepte und Lösungen „Ironie aus.
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