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Karlstadt
Kommentar: Karlstadter Radkonzept ist (noch) kein großer Wurf
Die Stadträte äußerten heftige Kritik am Vorentwurf des Büros Brunner-Plan. War sie gerechtfertigt? Unser Autor: Die vorgeschlagenen Maßnahmen wären bereits ein Fortschritt.
Karlstadt soll fahrradfreundlicher werden. (Symbolbild)
Foto: Jens Kalaene | Karlstadt soll fahrradfreundlicher werden. (Symbolbild)
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:53 Uhr

Planer Marcel Schlameus vom Stuttgarter Büro Brenner-Plan betonte: "Es handelt sich nur um einen Vorentwurf. Das Konzept wird auch aufgrund Ihres Feedbacks weiterentwickelt." Deshalb mag er sich gewundert haben, als ihm in der Sitzung des Verkehrsausschusses zum Teil heftige Kritik auf seine Pläne zur Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit in der Kreisstadt entgegenschlug. 

Aber aus Sicht der Stadträtinnen und Stadträte stellte sich die Situation anders dar. Seit geraumer Zeit hören sie in Stadtrats- und Ausschusssitzungen, dass das "Radverkehrskonzept" in Arbeit sei. Die Stadt hat die Arbeitsgruppe "Fahrradfreundlichkeit" gegründet, sich um Aufnahme in die  "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern" beworben. Zudem macht die Initiative "Karlstadt macht mobil" Druck in den sozialen Medien. Verständlich also, dass die Mitglieder des Ausschusses bei der ersten öffentlichen Vorstellung des Konzepts einen großen Wurf  erhofft und erwartet haben.

In thematische Seitenstränge verstrickt

Und nun hatte Schlameus weder fliegende Teppiche über den Bahnhof noch Teleportation über die Gambacher Bahnschienen im Angebot und auch, na sowas, noch keine Musterlösung für den Weg von Mühlbach nach Rohrbach parat. Stattdessen einen Katalog von 48 überwiegend unspektakulären Maßnahmen: Hier ein Radweg, dort eine Verkehrsberuhigung, da mal eine Ampel und hier mal eine Einbahnstraße. Große Veränderungen geschehen in kleinen Schritten.  

Womöglich war sein Vortrag im Ausschuss etwas unstrukturiert, vielleicht war es ein Fehler, sich von Zwischenfragen in thematische Seitenstränge verstricken zu lassen. Aber klar ist auch: Schon jetzt wäre die Umsetzung der von Brenner-Plan vorgeschlagenen Maßnahmen ein großer Fortschritt für den Radverkehr in Karlstadt. Die Weiterentwicklung des Konzepts nach dem Bürgerworkshop im Juli wird weitere Verbesserungen bringen. Der große Wurf kann noch kommen. 

 
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  • Maedelain7
    Sehe ich ähnlich wie Herr Rill:
    Es ist ein guter Anfang & sicherlich kann ein solch komplexes Konzept nicht mal einfach so nebenher erstellt werden, wie manche KommentarschreiberInnen behaupten...
    Es muss jetzt darauf aufgebaut werden!
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