
Einen solchen Einsatz hat Karlstadt vielleicht noch nie gesehen. Am Dienstag in den Morgenstunden bevölkerte ein Riesenaufgebot an Polizei und Rettungskräften die untere Hauptstraße. Ein 22-Jähriger, der mehrere Stunden lang in einem Haus in der Brunnengasse randalierte und dann dort aufs Dach kletterte, verursachte den Großeinsatz.
Schätzungsweise ein Dutzend SEK-Kräfte dürfte es gewesen sein. Von Kopf bis Fuß ausgerüstet wie in einem Actionfilm positionierten sich die Spezialisten mit ihren olivgrünen Anzügen in der Brunnengasse. Zwei von ihnen hantierten mit Bergsteigerseilen, die sie offenbar für den Einsatz am Hausdach ausgerollt hatten. Dort oben auf dem Dach hielt sich der 22-jährige Täter seit den Nachtstunden auf. Andere holten Schutzschilde aus ihren Einsatzbussen mit Nürnberger Kennzeichen. Einer rannte in die Jahnstraße, weil es hieß, der Täter könnte eventuell über die Dächer dorthin kommen.
Der Hubschrauber, der nachts erste Verstärkungskräfte nach Karlstadt brachte, war auf der Fläche zwischen den beiden Fußballplätzen am Baggertsweg gelandet.
Mehrere Rettungswagen standen bereit. Die Drehleiter der Karlstadter Feuerwehr fuhr vor und wurde in der Hauptstraße vorsorglich positioniert. Feuerwehrleute schleppten den Sprungretter in die Brunnengasse. "Man weiß nicht, wie der Mann reagiert", erklärte Polizeipressesprecher Björn Schmitt.
Feuerwehr sperrte die Zugänge zum Gebiet
Konnten anfangs Passanten noch auf dem Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen durch die Hauptstraße laufen, so wurde diese später abgeriegelt. Es sollte sich keine Menschenansammlung ergeben. Feuerwehrleute waren angewiesen, niemanden mehr hindurchzulassen.

Auch die nach und nach eintreffenden Vertreter von Rundfunk, Lokalfernsehen und Presse wurden angewiesen, zurückzubleiben und sich nicht offensiv mit Kameras und Mobiltelefonen zu zeigen. Noch einmal Schmitt: "Wir wissen nicht, wie das auf den Mann wirkt." Hätte es ihn animiert, vom Dach zu springen? Ein Rettungswagen wurde quer vor die Brunnengasse gestellt, ebenfalls als Sichtschutz. Schließlich trafen zwei Fahrzeuge der Bergrettung aus Frammersbach ein und ein Fahrzeug der Berufsfeuerwehr Würzburg.
Die Karlstadter blieben trotz des unübersehbaren Aufgebots an Polizei und Rettungskräften gelassen: Kaum neugierige Nachfragen oder Versuche, doch näher an den Tatort vorzudringen.
Der mit dem Sprungtuch war gut. Schon mal an einem Sprungtuch gestanden in das ein Dummy mit 60 kg aus 3 m höhe geworfen wurde? Ist die letzte Wahl bei einer Menschenrettung. Von was für einer Höhe reden wir denn überhaupt?
Sier möchte ich einmal als Disponent in einer Leitstelle erleben wenn Notrufe eingehen wie sie regagieren würden. NEIN besser nicht. Hoffe Sie kommen nicht in so eine Situation und alle außen herum sagen " Ach ist doch nicht so schlimm.Da brauchen wir kein SEK." Sie möchte ich hören wenn das dann in die Hose geht!
Die sog. Kettenhemden sind sicherlich nicht Pistolenschuss schützend - mehr Stichschutz - Kevlar-Lagen wäre da wohl der bessere Schutz!