Gut, dass Bürgermeister Michael Hombach den Karlstadter Stadträten noch nicht jetzt die Entscheidung über den Standort für einen neuen Kindergarten abverlangte. Wenn diese in vier Wochen fallen muss, wird die Situation aber nicht weniger verfahren sein.
Das Hauptproblem an der Fläche an der Eußenheimer Straße: Sie liegt am Stadtrand und damit abseits von dort, wo sich das Leben abspielt beziehungsweise abspielen soll. Richtig: Mit dem Auto ist der Kindergarten dort gut zu erreichen. Er ist dann sogar bestens ans überregionale Verkehrsnetz angebunden. Das sind Kriterien, wie sie ein bekannter schwedischer Möbelkonzern ansetzen würde.
Das aber passt eigentlich nicht in eine Zeit, in der auch in Karlstadt ein Umdenken beginnt, mehr für die zu tun, die ohne Auto ans Ziel kommen wollen. So hat sich gerade erst die Arbeitsgruppe für eine fahrradfreundlichere Stadt gebildet.
Gut allerdings auch, dass man nicht leichtfertig das wertvolle, altstadtnahe Hegewaldgelände zwischen Friedhof und Freibad verplant.
Was übrig bleibt: Die Stadtväter und -mütter sind in einer misslichen Situation. Es wurde in der Vergangenheit nicht darauf geachtet, eine wertvolle Fläche, die zentraler liegt, zurückzuhalten. Im Baugebiet Echterstraße gab es beispielsweise mal eine, die für einen Kindergarten reserviert werden sollte.