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Marktheidenfeld
Kabarett: Lizzy Aumeier und Thomas Stamm als "Sissi und Franz"
Bürgermeister Thomas Stamm sorgte für einige Lacher, als er auf der Bühne die 'Sissi' mimte.
Foto: Dorothee May | Bürgermeister Thomas Stamm sorgte für einige Lacher, als er auf der Bühne die "Sissi" mimte.
Dorothee May
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:35 Uhr

Am Montagabend durften die Marktheidenfelder Besucher des Kabaretts an der Mainbrücke ein besonderes Urgestein der Deutschen Komödien-Dynastie begrüßen: Lizzy Aumeier. Sie fackelte auch nicht lange und fing sofort an, einen Witz nach dem anderen zum Besten zu geben. "Wenn ich einen Fußball auf der Bühne hätte, dürftet ihr alle nebeneinander sitzen", bedauerte sie gleich zu Beginn.

Sie verstand es, immer wieder das Publikum in ihr Programm mit einzubeziehen. Besonders Bürgermeister Thomas Stamm hatte es ihr angetan. Dieser durfte mit ihr sogar auf der Bühne die Liebesszene zwischen "Sissi und Franz" nachstellen. Das Stadtoberhaupt übernahm dabei unter den Rufen und Applaus des Publikums selbstverständlich den Part von Sissi. So ging es locker flockig durch den gesamten Abend.

Zwischendurch wurden immer wieder Lieder zum Besten gegeben. Dafür hatte Aumeier die Russin Svetlana Klimova für Klavierbegleitung und Geigenspiel dabei. Aumeier selbst griff zum Kontrabass. Auch vor Politik machte sie nicht halt. Einen Skandal verursachte die Kabarettistin einst, als sie im Fernsehen Alice Weidel als "eine blöde Kuh" betitelte, woraufhin sie sogar Morddrohungen bekam. Deshalb ihre ganz eigene Meinung zur AfD: "Wer heute noch AfD wählt, dem wünsche ich vor dem Orgasmus eine Werbung vom Seitenbacher Müsli". Die Zuschauer grölten.

Lizzy Aumeier mit ihrer Musikerin Swetlana Klimova.
Foto: Dorothee May | Lizzy Aumeier mit ihrer Musikerin Swetlana Klimova.

Viel fern gesehen in der Pandemie

Auch dass Scheuer für seine Politik eigentlich ins Gefängnis müsse und Söder sie nicht leiden könne, war sich Lizzy Aumeier sicher. Grundsätzlich schaute sie während der Pandemie viel zu viel Fernsehen, wie wohl die meisten. Von themenbezogenen Filme wie "Outbreak" oder "Independence Day" ging sie dann zum Tatort über, bei dem ihr allerdings die depressiven Kommissare gehörig auf die Nerven gingen. Auch bei Rosamunde Pilcher fand sie sich nicht wieder.

Sorgen um die Zukunft mache sie sich dagegen manchmal schon, wenn ihr Neffe sagt: "Studieren ist wie arbeitslos, nur dass meine Eltern stolz auf mich sind". So reihte sich ein Gag an den nächsten, das Publikum war begeistert und machte super mit.

"So viel gelacht habe ich schon lange nicht mehr", ist sich eine Besucherin sicher und wischt sich die Lachtränen aus den Augen. Auch Aumeiers Mann musste zum Schluss als Puppenspieler herhalten und sorgte für viele Lacher bei den Zuschauern. Lizzy Aumeier braucht nach eigenen Angaben keine Bikini-Diät, da sie sowieso lieber nackig schwimmt. Und weil jedes getrunkene Bier die Lebenszeit um 22 Minuten verkürzt, sei sie eigentlich schon 1583 gestorben. Deshalb ist auch ihr Rat ans Publikum: "Esst, was ihr wollt und seid glücklich!"

Auch bei der Zugabe überwog die positive Nachricht an die Menschen: "Geht zu den anderen Künstlern, wer weiß, wann sie uns wieder einsperren." Lizzy Aumeier stellte fest, dass die Menschen viel respektloser zueinander geworden sind. Daher ihre letzten Worte zum Marktheidenfelder Publikum: "Seid freundlich zueinander, dann werden wir die ganze Scheiße mit viel Alkohol überleben".

 
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