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Wohnrod
Interview: Lena aus Main-Spessart tritt bei Germany's next Topmodel an
Die 21-Jährige aus Wohnrod ist auf einem Bauernhof groß geworden. Jetzt will sie auf die Laufstege der Modewelt. Kritik an der Sendung von Heidi Klum kann sie durchaus verstehen.
Lena Schreiber aus Wohnrod (Fellen) ist 2021 eine der Kandidatinnen bei Germany's next Topmodel.
Foto: Schreiber | Lena Schreiber aus Wohnrod (Fellen) ist 2021 eine der Kandidatinnen bei Germany's next Topmodel.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:42 Uhr

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?", fragt die böse Königin im berühmten Märchen der Gebrüder Grimm. Und die Antwortet lautet: Schneewittchen. Hartnäckig hält sich der Mythos, dass das historische Vorbild für Schneewittchen aus Lohr am Main (Lkr. Main-Spessart) kam – zumindest nutzt auch die Stadt diese Geschichte für Werbezwecke. Gerade mal 30 Kilometer von Lohr entfernt ist Lena Schreiber aufgewachsen. Die 21-jährige Studentin aus Wohnrod, einem Ortsteil von Fellen, hat sich vorgenommenen, tatsächlich die Schönste im ganzen Land zu werden – bei Germany's next Topmodel (GNTM). 

Statt auf einen verzauberten Spiegel setzt Heidi Klum schon seit 15 Jahren auf eine Fernsehsendung bei der Suche nach Deutschlands nächstem Topmodel. Während viele das TV-Spektakel jedes Jahr gespannt verfolgen, begleiten die Sendung traditionell auch Diskussionen um fragwürdige Schönheitsideale und ein problematisches Frauenbild. Wie sie über diese Kritik denkt und wie sie ihre Chancen einschätzt, gegen ihre 31 Konkurrentinnen zu gewinnen, berichtet Lena Schreiber im Interview. Auf Wunsch der PR-Agentur, die den Kontakt vermittelt hat, fand das Gespräch schriftlich statt.

Frage: Sie sind auf einem Bauernhof groß geworden. Mode und Landwirtschaft: Das passt auf den ersten Blick nicht so richtig zusammen. Woher kommt ihre Faszination für das Modeln?

Lena Schreiber: Als Kind stand ich schon gerne vor der Kamera, es war also keine Überraschung, dass ich den Wunsch hatte, das auch zu machen, wenn ich größer bin. Klar passt das mit dem Landleben nicht zusammen, aber meine Eltern unterstützen mich schon seit ich denken kann in dem, was ich tue. Und das Landleben bereitet einen trotzdem auf das Leben als Model vor: abwechslungsreicher Alltag, viel Verantwortung und Zuverlässigkeit. Ich habe vor zwei Jahren mit TFP-Shootings (Models erhalten dabei Fotos statt Gage, Anm. der Redaktion) angefangen. Durch solche Shootings kann jeder sein Portfolio erweitern. Dadurch habe ich schnell gemerkt, dass ich gerne und am liebsten so oft wie möglich vor der Kamera stehen möchte und das Modeln zu meinem Beruf machen will.

Wie kamen Sie auf die Idee, sich bei Germany's next Topmodel zu bewerben?

Schreiber: Ich habe schon früher oft mit dem Gedanken gespielt bei GNTM teilzunehmen. Allerdings war ich noch zu jung und dann wollte ich auch erstmal meine Schule beenden. Als die Bewerbungsphase für die 16. Staffel losging, hat mich eine sehr gute Freundin von mir darauf aufmerksam gemacht und die Chance habe ich dann gleich genutzt.

Ist es ein Kulturschock, wenn man aus einem kleinen Dorf mit rund 90 Einwohnern kommt und dann an so einer riesigen Fernsehproduktion beteiligt ist?

Schreiber: Es ist schon ein anderes Gefühl, aber kein Schock. Dadurch, dass ich in meinem Leben öfter in Gummistiefeln als auf hohen Schuhen gelaufen bin, würde ich eher sagen, es fühlt sich super neu an. Aber ich freue mich auch, diesen Weg gehen zu dürfen und mich selbst weiterzuentwickeln.

Von den Gummistiefeln in die High Heels: Am 4. Februar ist Lena Schreiber das erste Mal in der Fernsehsendung von Heidi Klum zu sehen.
Foto: ProSieben/Marc Rehbeck | Von den Gummistiefeln in die High Heels: Am 4. Februar ist Lena Schreiber das erste Mal in der Fernsehsendung von Heidi Klum zu sehen.
Bekanntermaßen gibt es immer wieder Kritik an Germany's next Topmodel, zum Beispiel an dem Frauenbild und den Schönheitsidealen, die dort gezeigt werden. Wie sehen Sie das?

Schreiber: Ich stimme dem auf jeden Fall zu. Vor allem in den vergangenen Staffeln war es immer wieder so, dass man durch die Kandidatinnen das Bild vermitteln bekam, es gäbe in der Modelwelt ein Schönheitsideal. Um ehrlich zu sein, gibt es das auch. Aber ich finde es total schön, dass sich Heidi für die diesjährige Staffel für Diversität eingesetzt hat, den Zuschauern mehr Individualität geboten wird und es anders als bisher um die Persönlichkeit und nicht nur um das Aussehen geht. Denn wer wird schon gern auf sein Äußeres reduziert?

Hat Corona die Dreharbeiten der Sendung erschwert?

Schreiber: Für mich war der Dreh sogar eher wie eine Art Urlaub von Corona. Natürlich wird man durch die Maßnahmen und die regelmäßigen Tests dauernd damit konfrontiert, aber da wir untereinander als Kandidaten keine Masken tragen mussten und endlich wieder sozialen Kontakt hatten, war das richtig schön. Auch dass wir in Deutschland bleiben mussten, empfand ich nicht als schlimm. Man erlebt jeden Tag etwas Anderes und so tolle Sachen, da ist die Location wirklich zweitrangig.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, am Ende zu gewinnen?

Schreiber: Tatsächlich lassen sich die Chancen nicht an der Erfahrung oder dem Aussehen messen. Es gibt immer wieder Kandidaten, die vorher schon als Model gearbeitet haben und früh gehen müssen. Ich denke, man darf dabei nicht vergessen, dass es immer noch eine TV-Show ist. Hier geht es um Unterhaltung und darum, den Zuschauern lustige Szenen und Drama zu liefern. Grundsätzlich schätze ich meine Chancen gut ein, aber wie weit ich es bei GNTM schaffen werde, ist unvorhersehbar.

Die neue Staffel von Germany's next Topmodel beginnt am Donnerstag, 4. Februar, 20.15 Uhr. Die Sendung läuft auf ProSieben. 

 
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  • flyarcus@gmx.de
    Wie kann man nur seinen Körper für so einen Schund verkaufen? Wie heißt man das?
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    • Antworten
  • heinrich.juestel
    Unübertroffen Roger Willemsen über Heidi Klums GNTM:

    „Eine unschöne Frau mit laubgesägtem Gouvernanten-Porfil bringt kleine Mädchen zum Weinen, indem sie ihre orthodoxe, hochgerüstete Belanglosigkeit zum Maßstab humaner Seinserfüllung hochschwindelt, über ‚Persönlichkeit‘ redet, sich aber kaum mehr erinnern kann, was das ist, und sollte diese je zum Vorschein kommen, sie mit Rauswurf bestraft. Der Exzess der Nichtigkeit aber erreicht seinen Höhepunkt, wo Heidi Nationale mit Knallchargen-Pathos und einer Pause, in der man die Leere ihres Kopfes wabern hört, ihre gestrenge ‚Entscheidung‘ mitteilt und wertes von unwertem Leben scheidet. Da möchte man dann elegant und stilsicher, wie der Dichter sagt, sechs Sorten Scheiße aus ihr rausprügeln – wenn es bloß nicht so frauenfeindlich wäre.“

    Dem ist nichts hinzu zu fügen.
    Wie immer nicht anonym, sondern mfG
    Heinrich Jüstel
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  • Steffen.Harth@t-online.de
    Muss man denn jedem seine Meinung aufdrücken?
    Soweit ich weiß, sind die Mädels da bisher ALLE freiwillig hingefahren und haben sich dem Kasperltheater gestellt. Also, machen lassen, und sich den Quatsch einfach nicht angucken, und gut is....
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