
Am 18. Juni findet in der Festhalle Karbach ein mehrstündiges Friedenskonzert statt – eines, was es laut Organisator Herrmann Grollmann in dieser Form noch nie gegeben hat. Veranstalter ist die Kantorei Marktheidenfeld. Beginn des dreistündigen Programms ist um 19 Uhr.
Gefördert wird das Projekt durch das bundesweite Programm "Neustart Amateurmusik", ein Projekt des Bundesmusikverbandes Chor & Orchester e. V., mit knapp 20.000 Euro. Das Förderprogramm dient unter anderem der Wiederbelebung der amateurmusikalischen Arbeit sowie der Stärkung des ehrenamtlichen Engagements. Eine 24-köpfige Jury habe genaustens geprüft, ob das Projekt von der Bundesregierung gefördert werden solle, berichtet der Organisator. "Die 20.000 Euro dienen in diesem Fall dazu, dass Amateure, hier die Kantorei Marktheidenfeld, die Möglichkeit bekommen, professionelle Künstler und Künstlerinnen zu engagieren", erklärt Grollmann weiter. "Die vielen Künstler und Künstlerinnen müssen honoriert und die Techniker bezahlt werden – ohne die Förderung wäre ein solches Event überhaupt nicht möglich".
Zu welchem Anlass findet das Friedenskonzert statt?
Das Konzert findet zum 60-jährigen Gedächtnis der Enzyklika "Pacem in terris" (Frieden auf Erden) von Papst Johannes XXIII statt. Dieses päpstliche "Rundschreiben" wurde 1963 als ein Appell an alle Politiker und Politikerinnen auf der ganzen Welt, aber vor allem an die Beteiligten der Kubakrise gerichtet, den Frieden zu bewahren. Das Thema Frieden sei jedoch allgemein immer präsent – gerade auch im Hinblick auf den Ukraine-Krieg, so Grollmann.
Was ist das Besondere an diesem Friedenskonzert?
Um die Problematik der kulturellen Aneignung zu vermeiden, so Grollmann, werden aus insgesamt 14 Nationen mehr als 20 Künstler und Künstlerinnen auftreten, die die jeweiligen Kulturen repräsentieren. Bei dem Friedenskonzert werbe jedes einzelne Stück auf eine andere Art und in einer anderen Sprache für den Frieden, sagt Grollmann. "Die kirchliche Seite denkt, das wird ein Rockkonzert und die jüngeren Leute denken, das wird ein Kirchenkonzert – das ist es beides nicht. Das ist was ganz Neues", sagt Grollmann. Außerdem würden sich manche Künstler und Künstlerinnen, die zusammen performen werden, teilweise nicht kennen und es habe keine Proben im Vorhinein gegeben, sagt er weiter. Auch seien viele Stücke extra für das Konzert arrangiert worden.

Was wird an dem Friedenskonzert geboten?
Performt werden Friedens- und Antikriegssongs von Bob Marley, Bob Dylan, John Lennon, den Beatles, Fela Kuti, Taki Rentaro, U2, Udo Lindenberg und vielen mehr. Rückblickend auf die deutsch-französische Feindschaft, die sich zur Freundschaft entwickelte, performt Dany Tollemer untere anderem ein Stück der französischen Sängerin Barbara. Zudem tritt der 60-köpfige Chor der Kantorei Marktheidenfeld zum ersten Mal zusammen mit dem nigerianischen Rapper "Rah" auf. Eine russische Sängerin performt zusammen mit einem ukrainischen Sänger. Die Gewinner des Friedenssongwettbewerbs 2022 geben sowohl ihre eigenen Songs als auch bekannte Lieder zum Besten. Weiter wird die japanische Sängerin Mio Nakamune den Krieg in Vietnam und den Abwurf der Atombombe in Hiroshima und Nagasaki musikalisch thematisieren. In Gedenken an die Kolonialkriege performt der südafrikanische Sänger Vido Jelashe Songs von Bob Marley und Fela Kuti.

Weitere Künstler und Künstlerinnen, die am Sonntag in der Festhalle auftreten werden, lassen sich unter www.zauberchor.de finden.
Neben den Künstlern und Künstlerinnen aus 14 Nationen treten außerdem "Die Ruffcats", eine Berliner Funk-Soul-Space-Jazz-Band auf. Der Leader der Band, Uwe Breunig, dürfte einigen in der Region bekannt sein – er stammt aus Urspringen.
Wo kann man die Karten für das Friedenskonzert kaufen, wie viele Karten gibt es und was kosten sie?
Karten für das Konzert gibt es im Internet unter www.zauberchor.de oder im Büro Albert in Marktheidenfeld. Zudem wird es eine Abendkasse für kurzfristig entschlossene geben. Laut Grollmann wird es 500 Sitzplätze und 600 Stehplätze geben. Der Grund dafür, dass es mehr Stehplätze als Sitzplätze gebe, sei der, dass auch viel getanzt und sich bewegt werden solle - "mehr so Festivalstimmung", heißt es von Grollmann. Der Preis für die Sitzplätze liegt bei 25 Euro und der für bei 18 Euro.