
In der Notlage dieser Pandemie war vielen von uns im wörtlichsten Sinne „Hören und Sehen“ vergangen, denn die Kantorei war seit dem 3. Februar 2020 bis heute weder zu hören noch zu sehen gewesen. Nach der feierlichen Wiedereinweihung der Laurentiuskirche am 2. Februar 2020 war für die Kantorei Schluss. Danach gab es nur noch ein einziges „Streich – Konzert“. Im Terminkalender! Alles gestrichen!
Den „krönenden“ Abschluss des Jahres hätte am 29. Dezember ein großes Konzert mit Orchester, Solisten und dem Projektchor der Kantorei unter der Leitung von Hermann Grollmann gebildet. Ein ganz besonderes Ereignis wäre im April 2020 die Chorfahrt nach Montfort du Meu geworden, mit mehreren „Highlights“: Auftritte in der Kathedrale von Chartres und in der Kirche auf dem Mont Saint Michel. Für das gemeinsame Konzert mit dem Chor „Melimelodies“ in Monfort hatten die dortige Chorleiterin Beátrice Girot und der Chorleiter der Kantorei, Hermann Grollmann, ein exquisites Programm ausgearbeitet.
Was doch alles in diesem Jahr zu hören gewesen wäre: Besinnliches, Feierliches, Bekanntes, Ungewöhnliches, Ausgefallenes. Stattdessen: Alles ausgefallen!
Doch die Sängerinnen und Sänger blieben und bleiben zuversichtlich. Ein hochwertiges elektronisches Klavier wurde angeschafft. Das ist eine Investition für die Zukunft und ermöglicht größere Flexibilität bei den Proben und Auftritten. Dann kam noch die ersehnte Genehmigung für die Durchführung des Chorwochenendes in Weikersheim vom 17. bis 19. September. An den intensiven Proben für Erntedankfest, Advent und Weihnachten nahmen viele Sängerinnen und Sänger teil. Angedacht ist auch ein Konzert im kleineren Rahmen am 29. Dezember 2021.
Die gesetzlichen Vorgaben erlauben wieder, dass jeden Freitag geprobt werden kann. Mit guten Stimmen und positiver Stimmung wird der Neustart ganz sicher gelingen. Wir alle hoffen, dass sich die Situation in nächster Zeit weiter verbessert. In seiner unnachahmlichen Art hat der Komiker Karl Valentin diese Hoffnung auf den Punkt gebracht:
Über kurz oder lang kann das nimmer länger so weitergehen,
höchstens es dauert noch länger,
dann kann man nur sagen,
es braucht halt alles seine Zeit,
und Zeit wär´s,
dass es bald anders wird.
Von: Manfred Väth für die Kantorei
