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Gemünden
In der Gemündener Altstadt gibt es jetzt ein syrisches Obst- und Gemüsegeschäft
Mohammed Alahmad bietet daneben auch arabische und türkische Lebensmittel an. Der 48-Jährige hat noch einen zweiten Job und deswegen lange Arbeitstage.
Mohammed Alahmad hat in der Obertorstraße in Gemünden einen Laden mit syrischen Lebensmitteln eröffnet.
Foto: Björn Kohlhepp | Mohammed Alahmad hat in der Obertorstraße in Gemünden einen Laden mit syrischen Lebensmitteln eröffnet.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:55 Uhr

Seit ein paar Wochen gibt es in der Gemündener Innenstadt ein Geschäft mit arabischen und türkischen Lebensmitteln sowie Obst und Gemüse. Inhaber Mohammed Alahmad, 48, erzählt, dass er vor allem deutsche Kundinnen und Kunden habe. Syrerinnen und Syrer, glaubt er, suchen sich Lebensmittelgeschäfte eher nach dem Frischfleischangebot aus. Gerne würde er mehr anbieten, aber der Laden sei recht klein und einen größeren habe er in Gemünden nicht gefunden. In dem Ladengeschäft in der Obertorstraße wurden mit wechselnden Inhabern in den vergangenen Jahren schon Blumen, Geschenkartikel und Nagelpflege angeboten, auch das "Bauernmarkt-Lädle" war einmal dort untergebracht.

Alahmad ist in Aleppo geboren und in Damaskus aufgewachsen. In Syrien habe er zuletzt 15 Jahre lang als Metzger gearbeitet. Er habe sogar mit dem Gedanken gespielt, in Gemünden eine Metzgerei zu eröffnen, allerdings hätte es dafür die passenden Räumlichkeiten und teure Gerätschaften gebraucht. Bei einem örtlichen Metzger habe er auch ein Praktikum gemacht.

Die Familie lebte zuerst in Gräfendorf

Seit Ende 2014 lebt Alahmad mit seiner Frau und den Kindern in Deutschland. Zunächst lebten sie in Gräfendorf, wo er als Ein-Euro-Jobber, angeregt vom damaligen Gräfendorfer Bürgermeister Alfred Frank, die Gemeindearbeiter unterstützt habe. Es gibt ein Bild mit ihm von 2016, wo er dem Bauhof beim Bau eines neuen Zaunes am Kindergarten hilft. Seit mittlerweile sieben Jahren lebt die Familie in Gemünden. Alfred Frank sei ein sehr guter Bürgermeister gewesen, sagt Alahmad. In Gemünden habe Familie Maisch die Familie bei Papierkram und Dingen wie Wohnungssuche unterstützt.

Zur Zeit hat Alahmad zwei Jobs: Zum einen hat er nun seinen Laden, zum anderen arbeitet er im Gesundheitszentrum Main-Spessart als Küchenhelfer. Abends fahre er mit seiner Frau nach Frankfurt, um neue Ware einzukaufen. Viel Schlaf bekomme er zur Zeit nicht. Sein Sohn Ahmed, der nach dem Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) auf einen Medizin-Studienplatzt hofft und derweil im Laden mithilft, erzählt, dass es Tage gebe, an denen laufe es gut, und Tage, an denen laufe es schlechter. Sie hätten noch nicht herausgefunden, wovon das abhängt.

Schon einmal hat es in Gemünden vor wenigen Jahren, beim Hotel Schäffer in der Bahnhofstraße, ein Geschäft mit syrischen Lebensmitteln und Obst und Gemüse gegeben. Das hatte jedoch nach nicht allzu langer Zeit wieder geschlossen.

 
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