Es herrscht reger Andrang im neuen Impfzentrum im Klinikum in Marktheidenfeld, das diesen Montag den Betrieb aufgenommen hat. Ein Mann vom Sicherheitsdienst weist die Leute ein. Am Check-In-Schalter werden die Personalien der Impfwilligen aufgenommen und eine Handvoll Leute sind im Wartezimmer. "Die Stimmung ist gut", sagt Juliane Alves, die zusammen mit Constanze Schumm das Impfzentrum leitet. "Es muss sich hier noch einiges einspielen", meint sie. "Aber das kriegen wir hin, die Prozesse sind schließlich gleichgeblieben."
Wie berichtet wurden alle Impfzentren in Bayern bis zum 1. Oktober geschlossen – so auch das in der Spessarttorhalle in Lohr. Pro Landkreis oder kreisfreie Stadt soll es bis Ende April 2022 höchstens ein reduziertes stationäres Impfzentrum geben – finanziert wie bisher vom Freistaat Bayern beziehungsweise vom Bund. Dieses reduzierte Zentrum ist nun in Marktheidenfeld im Klinikum. "Hier waren die Räume leer", erklärt Dorothea Fischer, Pressesprecherin des Landratsamts. Daher habe sich dies angeboten.
Der neue Standort hat auch Vorteile. Juliane Alves berichtet von einer älteren Dame, die ihr gesagt habe, "wenn das Impfzentrum jetzt hier in der Nähe ist, dann komm ich vorbei". Für manche aus der Gegend um Marktheidenfeld scheint der Weg nach Lohr zu weit gewesen zu sein. Alves fragt nicht nach der Motivation der Impfwilligen. Das sei privat. Aber manche würden sich gerne mitteilen. Da höre sie natürlich zu.
"Mit 50 bis 100 Impfungen kalkulieren wir täglich", sagt Constanze Schumm. Dies sind Erst-, Zweit- und Drittimpfungen. Wer geimpft werden will, muss sich vorher anmelden. Denn ein großes Wartezimmer hat das neue Impfzentrum nicht und man will die Leute nicht eng beieinander haben. Die Anmeldung kann nach wie vor über die Seiten des Landratsamts erfolgen. Dort kann man sich selbst einen Impftermin und auch den Impfstoff auswählen oder man nimmt die Hilfe der Hotline in Anspruch.
Mobile Teams kommen in Seniorenheime
Nach wie vor gibt es auch noch ein Mobiles Team, das dem Impfzentrum zugeordnet ist. Die Mobilen Teams sind im gesamten Landkreis unterwegs. Sie impfen beispielsweise in Seniorenzentren oder machen Angebote auch zum Impfen ohne Anmeldung in Feuerwehrhäusern oder Gemeindezentren.
Im neuen Impfzentrum in Marktheidenfeld wurden die Räumlichkeiten der gesunkenen Nachfrage angepasst. Statt fünf Impfkabinen wie in Lohr gibt es dort nur noch zwei. Zum Start am Montag waren diese gut belegt. "Wir haben heute relativ viele Erstimpfungen", sagt Schumm. Das mag auch damit zusammenhängen, dass das Impfzentrum in der vergangenen Woche wegen des Umzugs geschlossen war. Dass sich vermehrt Menschen impfen lassen, weil ab 11. Oktober die Corona-Tests nicht mehr kostenlos sind, können die Leiterinnen nicht feststellen. "Bei uns gab es schon immer Wellen", sagen sie. Einen Trend daraus abzuleiten, sei nicht möglich.
Schon fast zum Ende des Pressetermins meldet sich eine Frau, die sich etwas erbost beim Sicherheitspersonal über die schlechte Ausschilderung zum Impfzentrum beschwert. "Ja", sagt Alves, "da müssen wir noch besser werden", gibt sie zu. Die Impfwilligen müssen der Beschilderung zum Klinikum Marktheidenfeld folgen, wo auch die PCR-Teststrecke ist. Dort gibt es auch Parkplätze, so dass das Impfzentrum gut erreichbar ist.