
Sich das Rauchen abgewöhnen, selbstbewusster werden, abnehmen, innere Unruhe bewältigen oder Vegetarier werden – das sind Ziele, die sich Menschen vornehmen, aber doch oft nicht konsequent umsetzen. Mit Hypnose seien diese Vorhaben leichter zu erreichen, sagt Markus Wessely. Der 38-jährige hat zum 1. März eine Zweigstelle seines Gemündener Hypnose-Centrums in Karlstadt eröffnet.
„Hypnose hat nichts mit Zauberei zu tun“, erklärt Wessely, der Psychologie studiert hat. Viele Menschen hätten durch Fernseh-Shows einen falschen Eindruck gewonnen. Zwar seien die im TV gezeigten spektakulären Trancezustände auch Hypnose, doch habe das wenig mit seiner Arbeit zu tun, so der Gemündener.
Drei Stufen der Hypnose
Er unterscheidet zwischen drei Arten der Hypnose: leicht, mittel und tief. Die leichte Form der Hypnose werde beispielsweise in der Werbung verwendet. „Läuft die Werbung für einen Schokoriegel mit der immer gleichen, auffälligen Musik, setzt sich das im Kopf fest.“ Stehe man dann im Supermarkt vor dem Schokoriegel-Regal, erinnere man sich an die Musik und greife vielleicht eher zu. Die tiefe Hypnose werde beispielsweise in Kliniken angewandt, um Patienten vor einer Operation die Angst und die Schmerzen zu nehmen. Wessely hingegen wendet nur die mittlere Form der Hypnose an.
„Ich versetze meinen Klienten in einen tiefe Entspannungsphase“, erklärt der 38-Jährige. Da komme das Unterbewusstsein zum Vorschein, aber der Klient sei noch wach und bei vollem Bewusstsein. Durch Suggestion könne er dann bestimmte Bilder im Kopf hervorrufen. Durch häufiges wiederholen, setzten sich diese Bilder im Kopf fest. „Es entstehen neue Verbindungen zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein“, so Wessely. Greife der Raucher später nach der Zigarettenschachtel kämen ihm diese Bilder in den Kopf – und verstärkten die bereits vorhandene innere Warnung, die Zigarette doch besser stecken zu lassen.
Innere Einstellung wichtig
Diese hier vereinfacht beschriebene Technik sei bei vielen gewünschten Verhaltensänderungen möglich, sagt Wessely. Je nach innerer Einstellung des Klienten funktioniere das mal besser, mal schlechter. „Es bringt nichts, wenn der Klient gegen seinen Willen zu mir geschickt wird.“ Der Impuls etwas zu ändern wollen, müsse schon vom Klienten selbst kommen. Der Hypnotiseur könne dann nur die Umsetzung erleichtern. Die Entspannungstechniken, die Wessely anwendet, funktionierten jedoch bei jedem. Einige Klienten kämen daher regelmäßig zur Tiefenentspannung.
Fälle, bei denen mehr ein Psychotherapeut als ein Hypnotiseur gefragt sei, lehne er ab, sagt Wessely. Er arbeitet jedoch mit jeweiligen Spezialisten zusammen, sodass er bei Bedarf an diese verweise. Der 38-Jährige betont auch, dass es bei ihm keine Hypnose ohne ausführliches Vorgespräch gebe. Nur so lasse sich identifizieren, ob er mit seiner Anwendung helfen könne. Neben der Hypnose bietet Wessely auch Kurse wie Bogenschießen an. Dabei hilft er etwa Kindern, Konzentration und Fokussierung zu lernen.