Bei Außentemperaturen von fast 40 Grad dürften die letzten zwei Wochen Unterricht vor den Sommerferien für viele Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal in der Region noch einmal zur Herausforderung werden. Denn die erlösende Lautsprecherdurchsage, die ein vorzeitiges hitzebedingtes Unterrichtsende ankündigt, bleibt mittlerweile immer häufiger aus. Dabei wären hitzefreie Nachmittage rechtlich durchaus weiterhin möglich.
Eine gesetzliche Regelung, wann Kinder an Hitzetagen nach Hause geschickt werden dürfen, gibt es laut des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zwar nicht, Schulleiterinnen und Schulleiter könnten aber selbst darüber entscheiden, wann und ob sie ihre Schulkinder an heißen Tagen nach Hause schicken. Dennoch entscheiden sich immer mehr von ihnen dagegen. Die meisten der befragten Verantwortlichen im Landkreis Main-Spessart können sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann es an ihrer Schule das letzte Mal Hitzefrei gab.
Betreuung der Schülerinnen und Schüler als Hauptproblem beim Hitzefrei
"Das Hauptproblem beim klassischen Hitzefrei ist, dass die Schüler relativ kurzfristig nach Hause geschickt werden und dann unter Umständen nicht beaufsichtigt werden", sagt Tobias Füller, Mitarbeiter der Schulleitung am Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt. Dementsprechend frühzeitig müssten hitzefreie Tage beschlossen und bei den Eltern angekündigt werden. Außerdem müsste die Schule entsprechende Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder sicherstellen, die in dieser Zeit nicht zuhause betreut werden könnten, sagt Füller. "Das klassische Hitzefrei, das man noch von vor 20, 30 Jahren kannte, ist so gut wie ausgestorben."
Auch der Heimweg der Schülerinnen und Schüler stelle die Schulen vor Herausforderungen. "Bei uns ist das Problem, dass wir unsere Schüler bei Hitzefrei nicht nach Hause kriegen", sagt Elisabeth Stumpf, Schulleiterin der Michael-Ignaz-Schmidt-Realschule in Arnstein. Der Großteil der Schülerschaft sei auf den ÖPNV angewiesen, die Taktung sei jedoch zu dünn und unflexibel, um die Kinder bei spontanem Hitzefrei zeitnah nach Hause zu transportieren. "Wir müssten extra Busse ordern und die würden von unserem Budget abgehen", sagt die Schulleiterin, "oder wir müssten alle Schüler von den Eltern abholen lassen und das ist indiskutabel. Wir können also kein Hitzefrei machen".
Bei den Oberstufen der Gymnasien sei hitzebedingter Unterrichtsausfall ohnehin schwierig, sagt Hartmut Beck, Schulleiter des Balthasar-Neumann-Gymnasiums in Marktheidenfeld. "Wenn man die Oberstufe vor dem Notenschluss nach Hause schickt, dann fehlt die Zeit, um die erforderlichen Leistungen für das Abitur zu sammeln", sagt der Schulleiter.
Unterricht im Freien, schattige Räume und gute Planung als Alternativen
Klimaanlagen in den Klassenräumen seien zwar nach wie vor eine Seltenheit, um den Wegfall der hitzefreien Tage auszugleichen und ein einigermaßen angenehmes Unterrichtsklima zu gewährleisten, ergreifen die Schulen aber andere Maßnahmen. Viele legen Projektwochen, Exkursionen und Klassenfahrten in die letzten Wochen vor den Ferien – zum einen, weil dann alle Noten gemacht sind, zum anderen, weil sich die Schulgebäude in dieser Zeit erfahrungsgemäß besonders aufheizen. "Wir haben die Planung des gesamten Schuljahres darauf abgestimmt", sagt Hartmut Beck, "nach Notenschluss kann man da schon etwas großzügiger sein". Die wenigen Klassen, die dann noch im Haus sind, würden auf die kühleren sonnenabgewandten Räume in den unteren Stockwerken verteilt.
An der Realschule in Arnstein werden an heißen Tagen auch überdachte Bänke im Pausenhof für den Unterricht genutzt und gerade im Biologieunterricht vermehrt Unterrichtsgänge in Wald und Wiesen geplant. "Außerdem kommt der Hausmeister in dieser Zeit etwas eher und lüftet, damit die Räume morgens einigermaßen kühl sind", sagt Elisabeth Stumpf. An der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule in Lohr am Main habe man sich mit den anderen weiterführenden Schulen abgesprochen und auch aufgrund "der erwarteten Temperaturen Kurzstunden angesetzt, sodass der Unterricht um 12 Uhr endet", teilt Schulleiter Alexander Lutz auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
jetzt gibt es noch nicht mal mehr tests die an den schulen durchgeführt werden. warum macht man bei der anhaltenden hitzewelle die schulen nicht jetzt schon zu und gibt 2 wochen länger
ferien. gelernt wird doch in den letzten wochen eh nicht mehr viel, die noten stehn fest. immer wieder werden irgendwelche sachen, wie wandertage oder dergleichen angeboten, nur um den kids die zeit zu vertreiben. begreife nicht, warum man bei dieser hitze jetzt so ein rumgeeiere macht und motorisch an den schulzeiten fest hält!
Früher sind teilweise die Kinder vom Kindergarten alleine nach Hause gerannt, heute Sie das Hochsicherheitstrakte mit Schließsystemen, die einen Alam auslösen, wenn die Türe länger als ein paar Sekunden auf steht.
Kein Wunder also, wenn kein Schulleiter mehr die Verantwortung übernehmen möchte, die Schule einfach außerplanmäßig nach Hause zu schicken.
Aber es gibt Familien da müssen beide Eltern arbeiten und manchmal ist es einfach für ein Kind besser in der Betreuung zu sein.
Diese Familien gab es auch schon früher. Die Mutter arbeitete dann Teilzeit, machte Heimarbeit, betreute Kinder als Tagesmutter nur um drei Möglichkeiten zu nennen. Es gibt immer einen Weg das eigene Kind zu betreuen, wenn man denn will. Viele Kinder waren früher Schlüsselkinder weil die Mutter 2 Tage die Woche ganztags arbeitete. Hat funktioniert.
Heute gibt die Werbung vor was man haben muss, dazu mindestens zwei Urlaubsreisen im Jahr. Da muss man natürlich zwei Einkommen haben. Kinder kommen schon ab Geburt in die Betreuung. Die wird selbstverständlich von der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt und finanziert. Der kleine monatliche Beitrag der Eltern der sogar die Verköstigung beinhaltet ist geradezu lächerlich.
Und weil das so ist bin ich mit 3 Kindern ( 6 Jahre, bald 5 und gerade 3) seit 6 Jahren daheim.
Ich sehe mich auf h weiterhin daheim, einfach weil ich auch keine Oma/Opa in greifbarer Nähe habe ( 200km weg).
Ich persönlich möchte meine Kinder nicht rund um die Uhr betreut haben.
Aber und da kommt das große aber, wir können uns das so leisten, einfach weil der Papa genug für alle verdient und wir keinen Urlaub machen und gemacht haben.
Es spielt auch persönliche Einstellung mit rein. Wir waren als Kinder hauptsächlich bei der Oma ( Eltern im Weinberg) oder wir waren da dabei oder haben mit Rüben gehackt. Ja das hat man vor 30 Jahren noch gemacht.
Und da sieht man, Zeiten ändern sich.
Jeder muss für sich entscheiden was gut ist und machbar.
Und Sie haben vollkommen recht. "Jeder muss für sich entscheiden was gut ist und machbar."
Wenn die Frau oder der Mann die Kinderbetreuung übernehmen möchte, sollte das möglich sein.
Wenn beide ihre Berufstätigkeit nicht aufgeben wollen, muss auch das möglich sein.
Ganz dünnes Eis.
Ein Kind bringt Volkswirtschaftlich viel mehr ein, als die Betreuung der Allgemeinheit je kosten wird.
Keine Kinder bekommen, ist der größte Luxus für eine Gesellschaft!
Früher gings auch - da ging es halt noch nicht um größer, höher, weiter. Da zählten eben noch andere Werte!
Rechnen Sie doch mal bitte vor, welche Kosten eine 4-köpfige Familie bei den heutigen Preisen im Raum Würzburg hat und dann sagen Sie uns bitte, wo man einen Job findet, um das als alleinverdienendes Elternteil alles zu bezahlen. Urlaube, Konsum und Luxus werden nicht benötigt. Ausreichend Wohnraum, Mobilität, Lebensbedarf wie Essen, Klamotten, Schulsachen, usw. und vielleicht noch Altersvorsorge sind ausreichend. Ich bin gespannt!