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Gemünden
Ein Heimbeirat reagiert auf Vorwürfe gegenüber Gemündener Kreisseniorenzentrum: "Habe nie Mängel feststellen können"
Henning Weber schreibt in einer Stellungnahme, dass er die anonymen Vorwürfe nicht nachvollziehen könne.
Das Kreisseniorenzentrum in Gemünden.
Foto: Wolfgang Dehm | Das Kreisseniorenzentrum in Gemünden.
Bearbeitet von Katrin Amling
 |  aktualisiert: 24.02.2025 02:31 Uhr

Zum Artikel "Was der Personalmangel bedeutet" vom 22. Januar über die Personalsituation und Arbeitsbedingungen im Gemündener Kreisseniorenzentrum hat sich Henning Weber mit einer Stellungnahme gemeldet. Weber ist seit längerer Zeit ehrenamtlicher Mitarbeiter und seit circa zwei Jahren Mitglied im Heimbeirat (HBR) des Kreisseniorenzentrums, schreibt er.

Er habe den genannten Artikel zunächst gar nicht gelesen, da er mit den Verhältnissen und Problemen vertraut sei, und deshalb nach dem Lesen der Überschrift nicht weiter verfolgt. Sehr erstaunt aber sei er gewesen, als er in der Sitzung des Heimbeirates erfuhr, welche Mängel und Unzulänglichkeiten in der Einrichtung vorherrschen sollen und durch eine Angestellte anonym bekannt gemacht worden waren.

Webers Vater war von seinem 88. Lebensjahr bis zu seinem Tod mit 94 Jahren Bewohner des Kreisseniorenzentrums, schreibt er. In dieser Zeit habe er, auch als Angehöriger, keine Mängel feststellen können. Nie sei sein Vater ungepflegt oder schlecht angezogen gewesen, habe nach Urin gerochen oder andere Merkmale gezeigt, die auf eine unzureichende Pflege hingewiesen hätten. Er habe nur manchmal Verständigungsprobleme gehabt, da er aus NRW kommend, lange den typischen Dialekt des Pflegepersonals und der Mitbewohner kaum verstanden habe.

Weber: In Einzelfällen kann es zu längeren Wartezeiten kommen

"Ich will nicht verhehlen, dass Personalmangel, hoher Krankenstand und ein hoher bürokratischer und dokumentarischer Aufwand für die Leitung und besonders für das Pflegepersonal eine große Herausforderung und Belastung darstellen", heißt es in der Stellungnahme. Er wolle auch nicht verleugnen, dass es in Einzelfällen zu einer längeren Wartezeit eines Bewohners kommen könne, wenn drei oder vier Bewohner gleichzeitig nach einer Pflegekraft klingeln. Diese könne sich nicht aufteilen und alle Bewohner gleichzeitig versorgen.

Auch andere Vorwürfe, wie zum Beispiel, dass Bewohner um 6 Uhr geweckt würden und dann bis 8 Uhr sich selbst überlassen seien, hätten sich für Weber im persönlichen Gespräch mit Bewohnern nicht bestätigt. Außerdem weist er darauf hin, dass kurz darauf eine unangekündigte Prüfung durch den Medizinischen Dienst diese Mängel nicht bestätigen konnte.

Der Artikel habe alle Berufsgruppen des Seniorenzentrum sehr getroffen, und sei ein Schlag in das Gesicht all derer gewesen, die mit Fleiß, Herzblut, Engagement und Liebe den Bewohnern, trotz aller Schwierigkeiten, tagtäglich das Leben so angenehm wie eben möglich machen. Das gelte für alle Bereiche, von den Reinigungskräften über das Pflegepersonal bis zur Hausleitung.

Abschließend merkt Weber an, dass es im Gemündener Kreisseniorenzentrum nichts zu beschönigen oder zu verbergen gebe und Anonymität, wie in diesem Fall, aus seiner Sicht immer einen faden Beigeschmack habe. Abhilfe und Lösungen des Problems könnten nur durch die Politik kommen.

 
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