Im Alter von 93 Jahren ist der frühere Hausmeister der Realschule Marktheidenfeld, Eugen Gerster, gestorben. Wie die Schule in ihrer Pressemitteilung erinnert, fiel Gersters Dienstbeginn in jene Zeit, als das Schulgebäude 1970/71 bezugsfertig gemacht wurde und und es galt, die moderne Technik im neuen Schulhaus zu managen: "Schüler und Lehrer schildern Eugen Gerster als verständnisvoll, freundlich und humorvoll. Er war immer in der Lage schnell und mit viel Sachverstand zu helfen. Das Beheben von Stromausfällen, das Anfertigen von Folien und Kopien für den nächsten Unterrichtstag gehörten genauso zu seinen Aufgaben wie das Bestuhlen der Aula für die zahlreichen Schulveranstaltungen oder die vielen kleinen und großen Reparaturen. Seine Aufgaben versah Herr Gerster immer zuverlässig und gewissenhaft. Wenn das Schulgebäude noch heute so gut dasteht, dann ist das auch sein Werk."
Eugen Gerster, der im Dezember 1927 in Marktheidenfeld geboren wurde, trat seine Tätigkeit als Hausmeister mit den besten Voraussetzungen an, heißt es im Pressetext: Denn im Jahre 1948 lernte er als Schiffsjunge und Matrose das Handwerk des Schiffers. Nachdem er 1956 sein Rheinschifffahrtspatent erworben hatte, war er als Schiffsführer auf dem Rhein, dem Main, dem Neckar und der Mosel unterwegs.
Somit seien der Realschule viele gute Eigenschaften des "Seemanns" Gerster zu Gute: Seine Selbstständigkeit, seine Gelassenheit, auch in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren, sein angenehmer Umgangston gegenüber seinen Mitmenschen und sein Humor. "Auf dem Schiff wie in der Schule hatte Eugen Gerster das Ruder gut im Griff. Er klammerte sich nicht daran fest, sondern steuerte gelassen und sicher", lobt die Schule.