Sebastian Schmidt, Co-Vorsitzender der Grünen im Ortsverband Zellingen, rekapituliert in seiner Stellungnahme nochmals die Diskussionen im Zellinger Marktgemeinderat zur ehemals geplanten Fahrradstraße. Die soll nun doch ein verkehrsberuhigter Bereich werden, in dem sich alle Verkehrsteilnehmer mit Schrittgeschwindigkeit bewegen.
"Die Grünen sind überzeugt, dass die Mainau ein wichtiges Bindeglied zweier Abschnitte des Maintal-Radweges zwischen Karlstadt und Würzburg ist", heißt es in dem Schreiben, das diese Redaktion erreichte. "Eine Fahrradstraße hätte Signalwirkung für eine Belebung der Mainlände – sowohl für Zellingerinnen und Zellinger als auch für Touristen. Für die Grünen ist die Fahrradstraße Bestandteil ihrer Bemühungen, Zellingen und insbesondere die Mainlände attraktiver zu machen", schreibt Schmidt.
Er erwähnt noch einmal, dass vonseiten des Landratsamts und der Behörden die Ampeln bereits auf "Grün" standen. "Der Antrag wurde von den zuständigen Behörden, wie der Polizei, als zukunftsweisend bewertet. Die angestrebte Fahrradstraße steht auch bereits im Radverkehrskonzept des Landkreises Main-Spessart", gibt er zu bedenken.
Verkehrsberuhigte Zone der "falsche Schritt"
Wirtschaftliche Argumente würde Schmidt angesichts des Austauschs im Gremium anders priorisieren als der Großteil des Marktgemeinderats: "In den Diskussionen entstand der Eindruck, dass Kostenpunkte wichtiger waren als eine sinnvolle Lösung. Bedauerlich ist daher, dass Fördermöglichkeiten nicht bis zu Ende geprüft wurden." Die Ausweisung als verkehrsberuhigte Zone halten die Grünen in Zellingen für den "falschen Schritt", da somit auch die Fahrradfahrer, die den Weg zuhauf nutzen, maximal sieben Kilometer pro Stunde fahren dürften.
Die Fraktion erachtet diesen im Oktober beschlossenen Kompromiss als nicht konsequent genug, wie die letzten Sätze in Schmidts Stellungnahme deutlich machen: "Den grundsätzlichen Argumenten der Grünen-Fraktion, die Verkehrssituation in dieser Straße zu verbessern, wurde versucht, Rechnung zu tragen – leider mit einer halbgaren Lösung. Sinnvolle Fachkonzepte des Landkreises sind nur dann den Aufwand wert, wenn vor Ort auch danach gehandelt wird."