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Burgsinn
Häufige Unterrichtsausfälle an der Sinngrundschule in Burgsinn in letzter Zeit
Eine frustrierte Mutter und ihr Schulkind erlebten sechs Fälle von vorzeitigem Unterrichtsende zwischen Ende November und Mitte Januar. Manche Nachrichten kamen sehr kurzfristig.
An der Sinngrundschule in Burgsinn gab es zuletzt häufige Unterrichtsausfälle.
Foto: Björn Kohlhepp | An der Sinngrundschule in Burgsinn gab es zuletzt häufige Unterrichtsausfälle.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 17.02.2025 02:31 Uhr

In der ersten Schulwoche nach den Weihnachtsferien hat die Mutter eines Schulkindes auf häufige Unterrichtsausfälle an der Burgsinner Sinngrundschule (Grundschule und Mittelschule) aufmerksam gemacht. Wieder einmal endete der Unterricht damals "aus organisatorischen Gründen" schon um 11 Uhr – wie schon fünfmal zuvor seit Ende November. Durch Corona hätten die Schüler schon viel Lernstoff versäumt, und jetzt die häufigen Unterrichtsausfälle, schrieb sie der Redaktion. "Es wird zwar immer Betreuung angeboten, aber was will ich mein Kind in die Betreuung schicken?! Da wird doch nichts weiter gelernt", klagt die Mutter.

Diesmal wurde das frühzeitige Unterrichtsende mehrere Tage im Voraus mitgeteilt. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass die Familie morgens um 7 Uhr die Nachricht erhalten habe, dass um 11 Uhr die Schule aus ist. Ihr Kind gehe aber schon kurz vor 7 Uhr aus dem Haus. Bislang habe es sein Handy nur selten mit zur Schule genommen, aber mittlerweile gebe sie es ihrem Kind mit, damit sie sich verständigen können.

Schulamtsdirektorin Karin Auth bedauert die Unterrichtsausfälle

Gerne hätten wir uns mit Schulleiter Alexander Obert über die Gründe für die häufigen Unterrichtsausfälle in Burgsinn unterhalten, aber der sagte auf Anfrage nur: "Dazu darf ich nichts sagen." Also haben wir schriftlich beim stets überlasteten Schulamt Main-Spessart nach den Gründen gefragt. Schulamtsdirektorin Karin Auth teilte nun mit, dass es leider immer wieder zu Unterrichtsausfällen komme, "insbesondere wenn mehrere Lehrkräfte an einer Schule fehlen".

"Soweit möglich, wird eine Schule immer versuchen, dies zu vermeiden, sodass Kolleginnen und Kollegen vor Ort versuchen, die Ausfälle aufzufangen. Dies ist auch in Burgsinn geschehen", so Auth. "Hier wurden vom Kollegium selbst viele Stunden übernommen, sei es als Doppelführung oder auch in Mehrarbeit."

Mobile Reserven würden, so weit möglich, eingesetzt

Grundsätzlich gebe es sogenannte Mobile Reserven, die auch eingesetzt würden. Lehrkräfte der Mobilen Reserve decken dem Kultusministerium zufolge Vertretungsbedarfe ab, die zum Beispiel durch kurzfristige oder auch langfristige Erkrankungen, Mutterschutz, Elternzeit oder durch das Ausscheiden von Lehrkräften während des Schuljahres entstehen können.

"Doch", so Auth, "haben auch wir, wie andere Landkreise, wegen plötzlicher und langwieriger Ausfälle immer wieder Engpässe und können nicht sofort oder in jedem Fall eine Vertretung schicken." Auch gebe es spezielle Fächer, wie etwa berufsorienterte Fächer, die von speziellen Fachlehrkräften unterrichtet werden, die nicht jeder Lehrer ersetzen könne. "Wenn dann noch wie jedes Jahr Krankheitswellen wie derzeit zum Beispiel die Grippe hinzukommen, sodass quasi an allen Schulen die Schülerschaft und auch Lehrerschaft betroffen ist, dann stoßen wir tatsächlich an unsere Grenzen", schreibt die Schulamtsdirektorin.

Insbesondere Grundschüler sollten bei Unterrichtsausfällen betreut werden

Grundsätzlich sollten Eltern rechtzeitig informiert werden, wenn Unterricht ausfällt. Zudem müsse immer gewährleistet sein, dass vor allem Grundschulkinder betreut beziehungsweise beaufsichtigt werden, wenn sie nicht nach Hause können. Dies betreffe natürlich auch sämtliche Fahrschüler.

Karin Auth betont, dass es keine Vorgaben des Schulamts gebe, ob eine Schulleitung der Presse Auskunft geben darf. Jedoch könne der Schulleiter weder allgemeine Angaben noch Angaben über konkrete Personen (nach denen die Redaktion aber auch nicht gefragt hat, Anm. d. Red.) machen.

 
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Kommentare
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  • Thomas Weismantel
    Den Gedanken mich an die Öffentlichkeit zu wenden, hatte ich auch schon. Mit sechs vorzeitigen Unterrichtsenden wären wir noch gut bedient. Wir hatten in den letzten Wochen drei komplette Schulausfälle, die z.T. auch erst frühs gemeldet wurden. Die vorzeitigen Unterrichtsenden habe ich allerdings irgendwann aufgehört zu zählen. An die 20 dürften es dieses Schuljahr bereits gewesen sein, wenn es reicht.
    Die Schuld an der Misere sehe ich aber in keinster Weise bei der Schule in Burgsinn, sondern in den Ämtern und der Politik. Und wenn ein Schulleiter sagt, dass er dazu nichts sagen darf, dann spricht das Bände.
    Die Kinder haben in der Coronazeit jede Menge versäumt, wofür keiner was kann, aber danach hat sich nichts verbessert, eher noch verschlechtert. Wie sollen die Kinder ausreichend auf ihre Zukunft und das bevorstehende Arbeitsleben vorbereitet werden?
    So jedenfalls nicht!
    Die Politik ist aufgefordert entsprechend zu handeln und nicht zu versprechen und klein, oder schön zu reden!
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  • Peter Koch
    Schreiben Sie an
    https://www.km.bayern.de/kontakt/kontaktformular
    Da findet sich die zuständige Politik. Die kann leider nichts machen, weil Hände gebunden oder sonst was das gerade inkompetent macht.
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