
Für viele war er der Helfer aus der Nachbarschaft: Der ehrenamtliche Versichertenberater Günther Schmitt hat mittlerweile 38 Jahre lang etlichen Hundert Interessierten aus dem Raum Gemünden Fragen zur Altersrente, Erwerbsminderungsrente oder Hinterbliebenenrente beantwortet und bei manchem Ausfüllen der bürokratischen Formulare für den Rentenantrag unterstützt, sowie direkt deren Rentenantrag gestellt. Nun beendet Schmitt, der selbst schon lange Rentner ist, aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit zum 31. Dezember.
"Ich hätte gerne noch die 40 Jahre vollgemacht, aber Gesundheit geht vor", sagt Schmitt mit etwas Bedauern in der Stimme. Er müsse nun etwas kürzertreten. Deshalb gibt der ehrenamtliche Versichertenberater zum Jahresende alle seine Berechtigungen und PC-Programme an die Deutsche Rentenversicherung (DRV) zurück. Der Versichertenberater freut sich, dass er bisher so vielen Menschen helfen und durch die mediale Berichterstattung auch über weitere Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Antragstellung informieren konnte. Er habe in der Vergangenheit jährlich etwa 300 bis 350 Beratungsanfragen von Versicherten erhalten und entsprechende Gespräche geführt.
Schmitt hat keinen Nachfolger gefunden
Gerne hätte es Schmitt gesehen, wenn sich eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für seine Tätigkeit im Raum Gemünden gefunden hätte. "Leider war mein Suchen bisher erfolglos", sagt Schmitt. Sollte doch noch auf Grund der Berichterstattung jemand Interesse haben, den Ratsuchenden zu helfen, sei er gerne bereit Fragen zu beantworten sowie bei der Vermittlung an die entsprechenden Stellen zu unterstützen. Mit Lehrgängen und Weiterbildung könne man sich das entsprechende Wissen sicher aneignen.
Abschließend zur Beendigung seiner Tätigkeit wiederholt Günther Schmitt nochmals die wesentlichen Punkte für den Eintritt in die Rente. Besonders verweist er dabei auf die monatlichen Sprechtage der offiziellen Berater der DRV in der Nähe in den Rathäusern von Gemünden und Burgsinn. Dafür sei aber unbedingt eine vorherige Anmeldung erforderlich.
Wo es Hilfe beim Rentenantrag gibt
Erste Anlaufstelle sei auf jeden Fall die Auskunfts- und Beratungsstelle der DRV Nordbayern in Würzburg (Tel.: (0931) 8023030). Hier könne man auch weitere Auskunft über die anderen ehrenamtlichen Versichertenberater im Landkreis Main-Spessart erhalten, die jedoch außerhalb des Gemündener Raumes tätig sind.
Hilfe und Unterstützung bei der eigentlichen Rentenantragsstellung erhalte man bei der Auskunfts- und Beratungsstelle Würzburg (Termin vereinbaren) oder bei Mitarbeitern der jeweiligen Gemeindeverwaltung. Zudem könne jeder für sich selbst im Internet den elektronischen Service der Deutschen Rentenversicherung (www.eservice-drv.de/eantrag) für den Rentenantrag nutzen. Dort gibt es auch eine Checkliste, welche Unterlagen benötigt werden.
Besonders wichtig sei die Prüfung des Versicherungsverlaufes auf Vollständigkeit, rechtzeitig vor Rentenbeantragung. "Spätestens mit dem 60. Lebensjahr sollten alle Unklarheiten im Versicherungsverlauf bereinigt sein", betont Günther Schmitt. Denn nach dem persönlichen Versicherungsverlauf errechnet die DRV den möglichen Rentenbeginn und die Rentenhöhe.
Checkliste für den persönlichen Versicherungsverlauf
Dabei sind laut Schmitt besonders folgende Punkte zu prüfen:
- Sind die Schulzeiten nach dem 17. Lebensjahr eingetragen?
- Sind Pflichtbeiträge für eine berufliche Ausbildung vermerkt?
- Sind die Zeiten des Grundwehrdienstes eingetragen?
- Sind Zeiten von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenentgelt vermerkt?
- Sind Kindererziehungszeiten genannt?
- Sind Berücksichtigungszeiten für die Erziehung der Kinder vermerkt?
- Sind Beschäftigungszeiten und Entgeltbeiträge richtig?
- Sind Lücken im Versicherungsverlauf nachvollziehbar?
Befremdlich ist, dass es solcher Koryphäen bedarf, welche dem Bürger helfen müssen, sich zurechtzufinden.
Ich danke ihm, dass er sein Wissen geteilt hat, wie man heute sagt.
Viel Gesundheit und halten Sie sich fit, Herr Schmitt.
Alles erdenklich Gute für Ihren weiteren Lebensweg.