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Rothenfels
Grüne im Wasserkraftwerk in Rothenfels: Kraftwerke am Main verstaatlichen?
Das Kraftwerk zeichnet sich durch eine Fischtreppe nach neustem Stand der Technik aus. Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann schlug beim Ortstermin vor, den Gewinn der Kraftwerke "heimatnah" einzusetzen.
Die Fischtreppe (rechts im Bild) am Wasserkraftwerk in Rothenfels.
Foto: Carolin Schulte | Die Fischtreppe (rechts im Bild) am Wasserkraftwerk in Rothenfels.
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 15.07.2024 13:32 Uhr

Eine Delegation der Grünen rund um den Fraktionssprecher Ludwig Hartmann, die Würzburger Abgeordnete Kerstin Celina und die Main-Spessart-Direktkandidatin Anja Baier besuchte im Mai das Wasserkraftwerk in Rothenfels. Besonders an diesem Kraftwerk, das von Uniper betrieben wird, ist die rund 230 Meter lange Fischaufstiegstreppe. Sie erleichtert es den Fischen, die Höhendifferenz von 4,5 Meter vor und hinter der Schleuse zu überwinden. Dafür können sie auf der Rothenfelser Uferseite 52 kleine Becken durchschwimmen, die jeweils nur einen Höhenunterschied von etwa 10 Zentimeter haben.

Diese Fischtreppe wurde 2018 für 1,4 Millionen Euro gebaut. Sie soll der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als Beispiel für andere Anlagen dienen, die noch gebaut werden sollen. Andernorts gibt es zwar schon Aufstiegshilfen, jedoch entsprechen die nach Angaben von Uniper nicht mehr dem aktuellen Wissensstand und Stand der Technik. Für den Bau dieser Anlage, die den Aufstieg ermöglichen, ist eigentlich der Bund zuständig - das Kraftwerk müsste sich nur um den Abstieg kümmern, so Richard Berhoff, Leiter der Kraftwerksgruppe Main. 

Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina, Lars Pappert (Uniper), Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann und MSP-Direktkandidatin Anja Baier beim Besuch in Rothenfels.
Foto: Carolin Schulte | Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina, Lars Pappert (Uniper), Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann und MSP-Direktkandidatin Anja Baier beim Besuch in Rothenfels.

Wasserkraftwerke waren bis in die 90er in öffentlicher Hand

Grünen-Sprecher Hartmann nannte die Wasserkraft beim Termin in Rothenfels die "erneuerbare Sicherheitsenergie", da Wasserkraftwerke im Gegensatz zu zum Beispiel Solaranlagen auch nachts Strom produzieren. Nachdem Uniper 2022 weitgehend verstaatlicht werden musste, weil die Verluste aus dem Gasgeschäft zu groß waren, regte Hartmann an, die Besitzstruktur solle wieder "heimatnah" werden, also auf den Freistaat übergehen, und die Kommunen also an Gewinnen beteiligt werden. Auch im Landtag war eine mögliche Übernahme der bayerischen Wasserkraftwerke schon diskutiert worden.

Uniper-Wasserkraft-Sprecher Theodoros Reumschüssel stellt dazu klar, es sei das erklärte Ziel der Bundesregierung, Uniper als Ganzes zu gegebener Zeit wieder in private Hände zu entlassen. Der Uniper-Vorstand wiederholte diese Absicht in einer Hauptversammlung Ende Mai.

Grüne im Wasserkraftwerk in Rothenfels: Kraftwerke am Main verstaatlichen?

Uniper betreibt am Main 37 Kraftwerke. Bis Mitte der 90er gehörten diese dem staatlichen Bayernwerk. Das Kraftwerk in Rothenfels wurde 1939 gebaut. Es wird zentral aus Landshut gesteuert, in Rothenfels greifen Mitarbeiter nur ein, wenn Wartungen oder Reparaturen nötig sind. Wie Kraftwerksmeister Markus Wissel erläuterte, werden hier jährlich 1500 Kubikmeter sogenanntes Rechengut aus dem Main geholt, also Holz und Müll, der im Wasser treibt. Er beobachte, dass sich der Müll in den vergangenen Jahren reduziert habe. 

 
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  • G. K.
    Wow ganz schön mutig die drei Grünen. Der Berliner Chef hat sich doch negativ gegenüber Wasserkraft geäußert und kleine Wasserkraftbetrieber negativ bewertet. Was wollen die drei dann in einem Wasserkraftwerk? Das ganze erscheint sehr suspekt.
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