
Hausdurchsuchungen sorgten vor zwei Wochen für einiges Aufsehen in Gräfendorf. Während die Polizei aus "ermittlungstaktischen Gründen" zunächst keine Auskunft über den Ablauf des Einsatzes und seine Hintergründe öffentlich machen wollte, brodelte im Ort bereits die Gerüchteküche. Sogar von einem Fluchtversuch und einer Straßensperre seitens der Polizei, berichteten Gräfendorfer dieser Redaktion. Doch an diesen Schilderungen war nach Angaben der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken offenbar wenig dran.
Wie die Polizei auf erneute Nachfrage am Mittwoch mitteilte, war der Anlass der Durchsuchungen ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Würzburg wegen Korruption im Zusammenhang mit der Vergabe von Aufträgen im Bereich Bahnbau.
Wie lief der Einsatz tatsächlich ab?
In Gräfendorf seien deshalb zwei Häuser durchsucht worden. Die Polizei habe dabei keine Türen aufgebrochen. "An einem Objekt war die Tür nur ins Schloss gezogen, diese wurde durch den Einsatzkräfte der Polizei geöffnet", schreibt Polizeisprecherin Kathrin Tamm. Bei dem Einsatz in Gräfendorf gab es auch keine Festnahmen und keinen „Fluchtversuch“. Dementsprechend habe die Polizei auch keine „Straßensperre“ errichtet.
Derzeit führe die Würzburger Kriminalpolizei die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg. Nach Abschluss der Ermittlungen werde die Ermittlungsakte mit allen Informationen und Ergebnissen der Staatsanwaltschaft zur Entscheidung vorgelegt.