
Die langanhaltende Dürre macht sich überall bemerkbar, sorgt für etliche Einschränkungen und ist eine Belastung für Menschen und Pflanzen. Extrem wird es in Bereichen, die eh schon als niederschlagsarm gelten, wie der Trockenrasen im Naturschutzgebiet rund um die Burgruine Homburg. Dort ist die Brandgefahr äußerst groß. Deshalb hat, wie berichtet, die Kommune über das Ordnungsamt das anstehende Burgweinfest kurzfristig abgesagt. Das sorgt für Diskussionen unter den Beteiligten und in der Bevölkerung.
"Heute früh haben wir in der Verwaltung beschlossen, dass heuer das Burgweinfest auf der Burgruine Homburg nicht stattfindet", informierte Bürgermeister Klaus Schäfer am Donnerstagabend den Gemeinderat. Diese Entscheidung haben Bürgermeister und Verwaltung nicht leichtfertig getroffen. "Wir standen im Vorfeld mit verschiedenen Institutionen, wie dem Landratsamt, den Verantwortlichen der Kreisbrandinspektion sowie der lokalen Wehr in Kontakt", erklärte Schäfer. Alle hätten von der Durchführung des Burgweinfestes abgeraten, "weil die Dürre und damit die Brandgefahr sehr, sehr groß ist". Es sei auch keine Änderung der Wettersituation in Aussicht.
Feuerwehr nicht schuld an der Absage des Weinfests
"Viele schieben jetzt die Ursache für die Absage des Festes auf die Feuerwehr", berichtete Schäfer von Diskussionen von Zuschauern am Rande eines Fußballspieles. Aussagen im Dorf, die Feuerwehr boykottiere das Burgweinweinfest, seien schlichtweg falsch. Die Wehr habe lediglich, wie alle an der Entscheidung Beteiligten, ihre Bedenken mitgeteilt und die Kommune wissen lassen, auf was man alles achte solle.
Die Entscheidung habe er gemeinsam mit der Verwaltung nach Abwägung aller Informationen und Risiken getroffen. Die Verantwortung für die Genehmigung habe immer allein die Gemeinde und damit auch der Bürgermeister. "Wenn da 500 bis 1000 Personen im Burginnenhof sind und als worst case brennt es außenrum mit entsprechender Rauchentwicklung, dann kommt keiner mehr so einfach da raus", erläuterte der Bürgermeister einen Grund für die Absage und verwies auf für diesen Fall ungenügende, teilweise nur einen Meter breite, Fluchtwege und nur eine Zufahrten für die Wehr in den Burghof.
Längere Trockenperiode als 2003 und 2018
"Eine so lange Trockenperiode haben wir weder 2003 noch 2018 gehabt", hält Schäfer den Argumenten entgegen, das Weinfest habe in den vergangenen Jahren auch bei ähnlichen Wetterlagen stattgefunden. So extrem sei es vorher noch nie gewesen. Man habe dem Verein vorgeschlagen, das Fest angesichts der getroffenen Vorbereitungen, alternativ am Gössenheimer Sportplatz durchzuführen. Das sei aber von den Organisatoren abgelehnt worden. Für die Verantwortlichen des FC Gössenheim und die bereits getroffenen Vorbereitungen tue ihm das leid, aber "für mich geht die Sicherheit der Besucher vor".
Unterstützung für seine Entscheidung erhielt der Bürgermeister auch aus dem Gremium. So bitter die Absage für den FC Gössenheim sei, aber man müsse immer mit der Unvernunft der Gäste rechnen. Risiko seien etwa die vielen geparkten Autos mit möglicherweise heißen Katalysatoren auf den umliegenden trockenen Wiesen. Auch unachtsam weggeworfene Zigarrenstummel seien eine Gefahr.
Burgweinfest in Zukunft lieber im Frühling oder Herbst?
Auch auf Grund des Klimawandels, sei künftig im August häufiger mit solchen Wetterlagen zu rechnen. Obwohl sich der Termin im August eingebürgert habe, könne der FC Gössenheim mal darüber nachdenken, das Weinfest grundsätzlich auf andere Monate im Jahr (beispielsweise Oktober oder Pfingsten) zu verschieben, um in Zukunft Absagerisiken zu begegnen, hieß es.
Man kann auch ein Weinfest an einem sicheren Ort feiern..gut es fehlt die Burgromantik aber Sicherheit geht vor..
Was wäre es für ein Szenario wen es brennt und die umliegenden Feuerwehren wären schon zu einem anderen Einsatz ausgerückt..? Wer möchte dies verantworten?
Da möchte ich keine Vorstandschaft sein.
Und was ist so schlimm an einem Weinfest am Sportgelände?? Es ist doch nur dieses Jahr und dann denkt man über Alternativen nach.