Der Fachkräftemangel nervt. Schon lange. Er ist schuld daran, dass Baustellen nie beendet werden, Pflegebetten in Krankenhäusern und Altenheimen leer stehen, dass im Lieblingsrestaurant nur noch an drei Tagen in der Woche die Küche heiß ist. Aber jetzt schlägt der Fachkräftemangel doch dem Bierfass den Boden aus! Weil Fachkräfte fehlen, ist die Bier-Versorgung in Gefahr, ausgerechnet jetzt, wenn die Volksfest-Saison startet und ein Fußball-Sommer ins Haus steht.
Akut kämpft die Arnsteiner Brauerei Max Bender: Die alten Hasen sind in Rente, dem Nachwuchs wurde es trotz gründlicher Einarbeitung schnell zu viel und sie warfen das Handtuch. Zum Glück konnte Brauereichefin Susan Schubert die alten Hasen überreden, noch ein bisschen weiterzumachen. Ein cleverer Lösungsansatz – aber leider nur bedingt auf andere Berufsfelder zu übertragen. Auch wenn Opa Willi 40 Jahre Kfz-Mechaniker war, auf moderne Elektroautos kann man ihn heute wohl kaum loslassen.
Fachfremde Fachkräfte machen Quatsch auf Wiesenfelder Baustelle
Was passiert, wenn man unqualifiziertes Personal mit komplexen Maschinen arbeiten lässt, das haben wir jüngst auf der Baustelle für die Wiesenfelder Ortsumgehung gesehen. Unbekannte Lakaien wollten wohl dem Fachkräftemangel in der Baubranche ein Schnippchen schlagen und selbst Hand, beziehungsweise, die Baggerschaufel anlegen. Über das Himmelfahrtswochenende fuhren die Honks – Hilfskräfte Ohne Nennenswerte Kenntnisse – eine Straßenwalze in den Straßengraben und am Pfingstwochenende wurde eine Planierraupe bewegt und dabei frisch verlegte Rohre zerstört.
Verdächtig ist, dass sich beide Vorfälle an langen Wochenenden ereigneten. Liegt hier der Hund begraben? Kam am Vier-Tage-Wochenende so viel Langeweile auf, dass die unbekannten Täter sich ein paar Bier und ein paar Erklärvideos auf Youtube reingezogen haben, bis sie sich sicher waren, eine Straße planieren zu können?
Sind die Vier-Tage-Wochenenden schuld?
Wenn das so ist, dann ist die Konsequenz klar: Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, sollten wir Feiertage aus dem Kalender streichen. Zwölf Feiertage gibt's in Bayern, mit Mariä Himmelfahrt mancherorts 13. Wenn also einfach die vorhandenen Fachkräfte zwölf oder dreizehn Tage im Jahr zusätzlich arbeiteten, wäre der Mangel schon deutlich gemildert. Außerdem käme weniger Langeweile auf, die Fachkräfte dazu verleitet, fachfremde Arbeiten zu versemmeln – siehe Wiesenfeld.
Nun warten wir aber erstmal ab, was der Polizeibericht nach diesem Vier-Tage-Fronleichnamswochenende meldet, wir wollen schließlich keine voreiligen Schlüsse ziehen!