
Es sind schwere Zeiten, vor allem für die Karlburger. Das Gas wird auch dort nicht billiger, die Trockenheit ist den Kartoffeln nicht dienlich und abgestiegen ist der TSV auch noch aus der Bayernliga. Um künftig gegen richtig schwere Gegner zu bestehen, trainieren Fußballer in Karleberch jetzt auch schon nachts und noch dazu mit Mülleimern, hat man die Tage erfahren. Letzteres sorgt für eine gewisse Abhärtung des Schussfußes und dadurch im besten Fall zu richtigen Hämmern auf dem Platz.
Wie von ungefähr könnte ja auch mal in einem Spiel statt eines Balls beim Einwurf ein Mülleimer auf den Platz fliegen, dann hätten die gestählten Karlebercher garantiert die Nase vorn. Je nach Inhalt des Behälters sind die verdutzten Gegner ja auch erstmal mit dem Rümpfen derselben beschäftigt. Ob die gewieften Fußballer auch schon Kopfbälle mit Mülleimern üben, davon ist nichts bekannt.
Mülleimer lassen sich indes nicht nur schießen, sondern auch in einem Paket schicken. Falls das irgendwer mal vorhätte (denkbar wären aber auch andere Inhalte), dann kann er dies über DHL von hier aus jetzt per Bahn tun, verlautete dieser Tage von der Post. Allerdings nicht überall hin (wo kämen wir da hin?), sondern nur in den Großraum Hamburg und Kiel.
Paketfreunde und Paketpatenkinder in Hamburg oder Kiel
Das mag jetzt für den einen oder anderen überraschend klingen, aber klar: Wo in Deutschland hat man einen geringeren Bezug zu Franken und damit mehr Bedarf an Care-Paketen von hier als im abgelegenen Norden? Sie kennen dort keinen? Schalten Sie doch einfach eine Kontaktanzeige. Denkbar wären auch Patenschaften für einen Fischkopf. Das läuft dann übrigens so: Erst sagt man, dass es per Zug transportiert werden soll, dann bringt man das Paket zur Post, von wo aus es nach Nürnberg kommt (mutmaßlich nicht per Bahn) und dort in einem Waggon gen Norden landet. So einfach ist das.
Wenn die Anwohnerinnen und Anwohner der Probst-Straße (in Langform Dr.-Maria-Probst-Straße) in Karlstadt dieser Tage ein Paket oder auch nur Besuch erhalten sollen, könnte dies zu gewissen Problemen führen. Google Maps kennt die Straße nämlich überhaupt nicht und viele Karschter auch noch nicht. Aber irgendwann wird auch Google durch künstliche Intelligenz und so weiter dahinterkommen, dass damit die just umbenannte Nikolaus-Fey-Straße gemeint ist.
Von Johann-Rudolph-Glauber zur (Rudolph-)Glauber-Straße
Vermutlich geht es den Probst-Sträßlern eine Weile ähnlich wie den Glauber-Sträßlern in Karscht – ihre Straße wird als nicht existent angesehen. Die Glauber-Straße ist benannt nach Johann Rudolph Glauber. Soll aber nicht heißen, dass sie deswegen Johann-Rudolph-Glauber-Straße hieße, nein, sondern Rudolph-Glauber-Straße (mal mit "f", mal mit "ph"). Das müssen die dortigen Anwohner wissen, wenn sie irgendwo ihre Adresse angeben wollen, weil Adresssysteme und manche Navis keine "Glauber-Straße" und schon gar nicht die Version mit "Johann" kennen. Angeblich darf man sich bei der Nennung von "Glauberstraße" als Adresse schon mal anhören: "Sind Sie sicher, dass Sie nicht in Kitzingen wohnen?" Der eine oder die andere wird da womöglich tatsächlich ins Grübeln kommen.