
Ganz harmlos klingt sie, die Ankündigung auf der Instagram-Seite des Personenverkehrs der Deutschen Bahn vom 22. April: "Wirklich ALLES wird besser durch eine Zimtschnecke. Daher gibt es sie jetzt bei uns im Bordbistro, damit eure nächste Reise ganz zuckersüß werden kann." "Lecker" denken sich da sicher Viele oder schlimmstenfalls "nicht mein Fall". Ein Vorfall bei Burgsinn zeigte vergangenen Sonntag jedoch: Zu kurz gedacht!
Tatsächlich, liebe Leserin, lieber Leser, müssen Sie sich mit der Einführung des Zuckergebäcks auf Zugfahrten nämlich auch Sorgen um Ihre Gesundheit machen. Und da spreche ich noch nicht einmal von den gut 400 Kalorien, den der Genuss der "Schneckennudel" Ihnen auf die Hüften zaubert. Die 140 Feuerwehrkräfte, die am Sonntagabend zum Burgsinner Überholbahnhof gerufen wurden, können bezeugen: Sie sind im wahrsten Sinne brandgefährlich!
Dass die angebrannte Zimtschnecke, die den Einsatz ausgelöst hatte, den gesamten Zug in Schutt und Asche legte, konnte jedoch glücklicherweise bereits vor Eintreffen der sechs alarmierten Feuerwehren verhindert werden. Die Aktion sorgte laut der Bahn jedoch für eine Verspätung des Zugs von gut 40 Minuten. Wirklich ALLES besser durch eine Zimtschnecke? Die Begeisterung der 875 Passagiere des ICE wird sich in Grenzen gehalten haben.

Roboter stehlen keine kurzen Hosen
Geradezu verzückt zeigt sich in einem Video der Stadt Karlstadt dahingegen der kleine Roboter Konni. "Wow." kommentiert er darin nach weniger als einer Minute Bedenkzeit eloquent Bürgermeister Michael Hombachs Ausführungen zur Digitalisierung an den Karlstadter Schulen. Viel Lob, das den Stadtvater ein wenig darüber hinwegtrösten sollte, dass die schöne neue Fahrradwegmarkierung auf der Karlstadter Nordbrücke am Wochenende zum wiederholten Male mit Farbe besprüht worden war. Marnieren haben unsere mechanischen Erben scheinbar bereits jetzt bessere als so mancher Mensch.
Das zeigen auch zahlreiche Polizeiberichte der vergangenen Woche. Darin ist etwa von einem jungen Mann die Rede, der vom Kleiderständer eines Ladens in der Lohrer Lohrtorstraße zwei kurze Hosen mitgehen ließ. Ihm möchte man dieses Wochenende statt den prognostizierten 26 Grad kalte Regenschauer an den Hals wünschen. Höhere Temperaturen hätte vermutlich auch der 55-Jährige bevorzugt, den ein Gleichaltriger am Dienstagabend im Streit in den Karsbacher Kuhbach gestoßen hatte. Aufstand der höflichen Maschinen – bitte sofort!
Liest man jedoch die Schlagzeile einer weiteren Polizeimeldung vom Mittwoch, stellt sich die Frage, ob diese Forderung nicht doch etwas zu früh kommt: "Diebstahl zweier mehrerer hundert Kilo schwerer Schiffsschrauben missglückt". Was sollte ein Mensch mit Schiffsschrauben anfangen? Hier waren offensichtlich Maschinen – vermutlich schwimmender Natur – zu Gange. Belassen wir es also vorsichtshalber erst einmal bei der bestehenden Herrschaftsform und verständigen uns darauf, Konni und seine Cousins vor der Machtübernahme möglichst wohl zu erziehen.