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Karlstadt
Geld für Digitalisierung: Karlstadter Schulen erhalten Tablets
Von Bund und Freistaat gibt es verschiedene Förderpakete und Zuschüsse. Allerdings gibt's einen Engpass bei der Lieferung der benötigten Geräte.
Die Karlstadter Schulen erhalten neue Tablets.
Foto: Rolf Vennenbernd | Die Karlstadter Schulen erhalten neue Tablets.
Karlheinz Haase
 und  Markus Rill
 |  aktualisiert: 11.02.2024 19:03 Uhr

Der "Notausschuss" des Stadtrats hat am Donnerstag den Auftrag zur Beschaffung von 100 iPads für die Grundschule Karlstadt und 40 iPads für die Grundschule Wiesenfeld-Karlburg beschlossen.

Das bayerische Förderprogramm "Budget für das digitale Klassenzimmer" bietet für diese insgesamt 140 Tablets eine 90-prozentige Bezuschussung. Dieses Programm läuft Ende des Jahres aus. Die Stadt hat einen Zuwendungsbescheid über knapp 74 000 Euro erhalten, sodass der Karlstadter Eigenanteil bei nur 11 000 bis 13 000 Euro liegt – je nach Mehrwertsteuersatz. Der Auftrag wurde an die MR Datentechnik Vertriebs- und Service GmbH (Würzburg) vergeben. Im Einvernehmen mit der Mittelschule Karlstadt werden für diese im jetzigen Verfahren keine Tablets angeschafft.

Es dauert bis die Geräte geliefert werden können

Zu jedem iPad gehören eine Schutzhülle, eine Eingabestift und Software dazu. Die Geräte "wandern" von Klasse zu Klasse, sodass bei der Arbeit damit jedes Kind ein eigenes nutzen kann. Insgesamt haben die beiden Grundschulen 700 bis 800 Schüler.

Jan Binner, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt, berichtete kürzlich dem Bildungsausschuss des Stadtrats, welche Anschaffungen für diese Schulen geplant sind und welche Fördermittel es dafür gibt. Eine ganze Reihe von Förderprogrammen des Bundes und des Freistaats unterstützen Kommunen bei der Ausstattung ihrer Schulen mit Tablets, Notebooks und digitalen Tafelsystemen. In Zeiten der Corona-Pandemie kamen neue Sonderbudgets hinzu, die Online-Unterricht ermöglichen und erleichtern sollen. Allerdings erklärte Binner, dass von der Ankündigung eines Förderprogramms bis zum tatsächlichen Eintreffen von Tablets in den Schulen eine ganze Weile vergeht.

Dazwischen liegen das Warten auf die Veröffentlichung der Voraussetzungen des Programms, die Antragserstellung, das Vergabeverfahren, der Stadtratsbeschluss und die Lieferzeit. "Weil jetzt diese Förderprogramme laufen und viele Kommunen ihre Schulen ausstatten, dauert es auch, bis die Geräte geliefert werden können", erklärte Binner. "Vor allem, wenn man wie wir in Größenordnungen von 40 Tablets ordert." Erst gegen Ende des ersten Quartals 2021 sei mit den Geräten zu rechnen. Nötig wären sie jetzt, da wieder Online-Unterricht in Aussicht steht.

2020 war ein verlorenes Jahr

Wegen der Unübersichtlichkeit der verschiedenen Förderprogramme und der wiederholten Ankündigung, dass neue Budgets freigegeben werden, hat die Stadt im Jahr 2020 mehrfach abgewartet, obwohl im Haushalt 2020 schon Geld eingeplant war. Binner sagt, mit den nun vorgesehenen Anschaffungen werden die Karlstadter Schulen auf der Höhe der Zeit "sehr gut ausgestattet". Er räumte aber auch ein, dass 2020 "ein verlorenes Jahr" sei.

Jan Binner, Leiter der Abteilung Informations-und Kommunikationstechnik der Stadt Karlstadt.
Foto: Markus Rill | Jan Binner, Leiter der Abteilung Informations-und Kommunikationstechnik der Stadt Karlstadt.

Binner gab einen Überblick über die Fördermittel und die damit verbundenen Anschaffungen: Im Förderprogramm Glasfaser wurden die drei Schulen, deren Sachaufwandsträger die Kommune ist, mit Glasfaseranschlüssen und W-Lan ausgestattet. Dies hat für die Grundschule Karlstadt rund 45 000 Euro gekostet und für die Mittelschule rund 50 000 Euro. Davon musste die Stadt jeweils nur zehn Prozent tragen. Bei der Grundschule Wiesenfeld-Karlburg wurde nur ein Standort bezuschusst. Die Stadt musste also 125 000 Euro selbst tragen, 50 000 Euro kamen vom Freistaat.

Nachfolger ist der "Digitalpakt Schule" von Bund und Freistaat. Um die höchstmögliche Förderung von 338 000 Euro einzustreichen, muss die Stadt rund 375 000 Euro ausgeben. Die Gelder gehen in 21 digitale Tafelsysteme, 21 Notebooks zum Betrieb der Digitaltafeln sowie drei PC-Systeme in der Grundschule Karlstadt. Die Mittelschule Karlstadt erhält 19 Digitaltafeln und 19 Notebooks, zwei W-Lan-Accesspoints sowie 30 Notebookwagen. Die Grundschule Wiesenfeld-Karlburg erhält neun Digitaltafeln und Notebooks, zwei PC-Systeme und acht W-Lan-Accesspoints. Zur Ertüchtigung des Schulnetzes sind noch einige Arbeiten nötig.

Zwei Sonderbudgets für die Pandemie

Wegen der Pandemie haben Bund und Freistaat das Sonderbudget Leihgeräte freigegeben. Die damit gekauften Geräte sollen an Kinder verliehen werden, die zu Hause nicht ausgestattet sind. Die Stadt hat dafür bereits im Juli knapp 37 000 Euro erhalten; der Kauf von 44 Notebooks wurde am 16. November beschlossen. Sie sollen im Februar geliefert werden. Die Grundschule und Mittelschule Karlstadt werden je 18 Geräte erhalten, die Grundschule Wiesenfeld-Karlburg acht Stück.

Dieses Budget fürs "Lernen zu Hause" wurde in einer weiteren Runde erhöht. Karlstadt kann mit weiteren 18 000 Euro rechnen, sagte Binner. Davon können voraussichtlich 24 weitere Notebooks gekauft und an die Schulen verteilt werden. Die Förderkonditionen sind noch nicht veröffentlicht. "Voraussichtlich können wir noch dieses Jahr bestellen und erhalten die Geräte dann im ersten Quartal 2021", so Binner.

Eine Förderung von Dienst-Laptops für Lehrer wurde im September/Oktober angekündigt. Weitere Details wurden noch nicht veröffentlicht. Ebenfalls in Planung ist ein Förderprogramm für die "Administration für IT an Schulen". In Karlstadt wird sich der neue Mitarbeiter im Digital-Team darum kümmern. "Das ist ein Fachinformatiker, der sich schon in den letzten Jahren mit Schulen befasst hat", sagte Jan Binner.

 
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  • W. P.
    Warum kann sich ein Lehrer seinen Laptop nicht selbst kaufen? Weil er im Staatsdienst ist und zu schlecht verdient?
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