
Olympisches Flair herrscht dieser Tage in Main-Spessart, ganz nach dem Motto "höher, schneller, weiter". Ein harter Wettkampf muss in dieser Woche auf dem Arnsteiner Badesee stattgefunden haben: Die beiden Reality-TV-Schwergewichte Matthias Mangiapane und Hubert Fella haben auf/im/am oder am Grund des Arnsteiner Badesees für die Vox-Sendung "Hot oder Schrott" gedreht. Aus dem Foto, das die Stadt Arnstein auf Facebook gepostet hat, lässt sich nur ein Schluss ziehen: Fella und Mangiapane treten bei Olympia 2028 in Los Angeles in der neuen Sportart Ruder-Hochsprung an! Oder Paddel-Fechten. Oder Pole-Dance?
Von Olympia inspiriert, ist im Moment auch die Deko in den Innenstädten. Damit die Rückenschwimmer in Paris nicht mit dem Kopf an die Wand knallen, wird kurz vor Ende der Bahn zur Orientierung eine Wimpelkette über das Schwimmbecken gespannt. Die gleichen blau-weiß-roten Fähnchen hängen derzeit bei uns! Es muss sie wohl günstig im Dreierpack gegeben haben, und die drei Weltstädte Paris, Gemünden und Marktheidenfeld haben das teure Porto aus China durch drei geteilt.
Welches Volksfest bekommt mehr Regen ab?
Aber Obacht, bevor Sie jetzt auf dem Rücken durch die Einkaufsstraßen kraulen: In Marktheidenfeld sind die Fähnchen im Zickzack gespannt und in Gemünden hängen sie parallel zur Straße – man müsste also Slalom um die Laternenmasten schwimmen. Wimpel hängen auch in Lohr, die sind aber definitiv keine China-Ware, sondern aus recycelten Werbeplakaten der Stadthalle gefertigt. So viel Nachhaltigkeit wünscht man sich von den Olympischen Spielen.
Neue Weltrekorde hat die Lohrer Festwoche dieses Jahr mutmaßlich nicht aufgestellt. Besucherzahlen jedenfalls sind für Bürgermeister Mario Paul kein Maßstab, um den Erfolg der Festwoche zu messen, die ist so oder so ein "wundervolles Fest" in seinen Augen. Dabei sein ist alles! Sehr wohl gemessen hat die Stadt aber die Regenmenge, die während des Volksfests niederging. Insgesamt 54 Liter – ist das jetzt viel oder wenig und was heißt das für die Festwoche im kommenden Jahr? Werden wir das erst erfahren, wenn die Kampfrichter auch die Regenmenge der Laurenzi-Messe mitgeteilt haben?
Wenn Computer-Hacken olympisch wäre, dann hätten drei Schüler aus dem Landkreis wohl Medaillen-Chancen. Sie haben sich in den Server ihrer Schule gehackt und ihre Physikarbeit heruntergeladen. Ebenfalls auf Olympia-Niveau waren die Standpauken, die sie von ihren Eltern erhalten haben – jedenfalls wollte das Amtsgericht Gemünden der Strafe von Eltern und Schule nichts hinzufügen.
Aber seien wir ehrlich, was fängt man mit so einer goldenen Medaille überhaupt an? Lieber nehmen die meisten Menschen wohl eine Maß goldenen Gerstensafts. Prost!