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Main-Spessart
Glosse: Das Geheimnis hinter den Besucherregeln des Klinikums MSP
Trotz sinkender Inzidenz bleiben uns komplizierte Regeln in Main-Spessart erhalten. Diese Woche gehen wir in unserer Kolumne der Frage nach, was sich hinter "3x1 und 3xG" verbirgt.
Ein Patientenzimmer im Lohrer Krankenhaus: Für Besucher ist es gar nicht so leicht, eines von Innen zu sehen. 
Foto: Anja Hildenbrand | Ein Patientenzimmer im Lohrer Krankenhaus: Für Besucher ist es gar nicht so leicht, eines von Innen zu sehen. 
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 12.02.2024 21:29 Uhr

Die Sonne scheint, die Infektionszahlen sinken und Ende Juni könnte sogar die Corona-Notbremse auslaufen. Es gibt also guten Grund, auf ein bisschen mehr Normalität zu hoffen – und nicht nur, weil diese Woche der Gemündener Stadtteil Hofstetten auf einem Straßenschild versehentlich in Hoffstetten umbenannt wurde

Wenig Hoffnung sollten wir uns allerdings machen, dass der Trend zu Regeln verschwindet, die komplizierter sind als Kernphysik und die Handlung der Fernsehserie Game of Thrones zusammen. So sind seit dieser Woche wieder Besuche am Klinikum Main-Spessart in Lohr möglich. Wer aber zum Patientenbesuch kommen will, muss das Konzept "3x1 und 3xG" beachten. Dabei handelt es sich weder um eine Aufgabe aus den diesjährigen Matheabitur-Prüfungen, noch um ein brandneues Handy-Modell, sondern um eine Merkformel, die gar so nicht zu leicht zu merken ist. 

Bekannt sind solche Gedächtnisstützen für das korrekte Verhalten in Corona-Zeiten ja schon durch die AHA-Regel (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske), die sich im Verlauf der Pandemie zur AHA+L+C-Regel weiterentwickelte und damit zuverlässig für HÄ+WAS?-Reaktionen gesorgt haben dürfte. 

Zutritt nur für Grundschüler und Grönländer

In dieser Tradition steht auch die neue Besucherregel am Klinikum. Doch was verbirgt sich nun hinter der rätselhaften Multiplikation "3x1 und 3xG"? Ist der Zutritt zum Krankenhaus etwa nur Dreiergruppen von Grundschülern mit drei Einsern im Zeugnis erlaubt? Das wäre medizinisch einleuchtend, da schlechte Zensuren nicht unbedingt gut für den Blutdruck kränkelnder Eltern sind. Mit Corona hat das allerdings wenig zu tun – außer dass die Erziehungsberechtigten vielleicht verschnupft reagieren.

Oder sind in den Patientenzimmern im Klinikum womöglich nur noch die gottesfürchtigen Goetheliebhaber Grönlands erwünscht? Mit dieser radikalen Eingrenzung wäre zumindest mal sichergestellt, dass sich die Zahl der Besucher halbwegs in Grenzen hält. 

Alle für einen!

Nein, das ist natürlich alles Quatsch. Tatsächlich soll diese Formel daran erinnern, dass nur eine Besuchsperson einmal am Tag für eine Stunde vorbeikommen darf. "Oh je, so oft?", erschrecken da manche weniger fürsorgliche Angehörige. Außerdem müssen die auserkorenen Besucher getestet, genesen oder geimpft sein. 

Apropos Impfen, in Lohr wurden am Freitag auf einen  Schlag 800 Impfdosen ohne Termin angeboten. Es galt also das Motto "800x1".  Zum Glück haben die Mitarbeiter diese Direktive aber richtig interpretiert. Sonst wär es wohl zu einem kleinen Missgeschick gekommen. "Achso, das war nicht alles für den Ersten in der Schlange gedacht? Naja, dann ist der Herr Müller jetzt wenigstens gut geschützt!"

 
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