Die Seniorenheime im Landkreis haben in dieser Woche Antigen-Tests auf das Coronavirus erhalten. Sollte dieser Test bei einem Bewohner positiv ausfallen, muss das Ergebnis durch einen PCR-Test, den nur Ärzte durchführen dürfen, überprüft werden. Am Mittwoch meldete das Gesundheitszentrum Main-Spessart in Gemünden, dass 15 Bewohner mit einem positiven Antigen-Test noch auf den PCR-Test warten. "Leider sind nicht alle Hausärzte bereit, für einen PCR-Test ins Haus zu kommen", sagte Helena Sobotta, Sprecherin der Einrichtung.
Dr. Matthias Schmidt, Arzt aus Burgsinn und Koordinator der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) für Main-Spessart, nimmt Stellung: "Grundsätzlich sind Hausärzte dazu verpflichtet, ihre Patienten zu betreuen." Sie müssen allerdings vom Heim verständigt werden. "In der Regel sollte es innerhalb eines Tages möglich sein, den Abstrich zu nehmen." So habe er es beispielsweise auch von seinem Kollegen Dr. Ulrich Seltsam gehört, der in Gemünden praktiziert. "Die Kommunikation könnte aber verbessert werden", sagt Schmidt.
Tests in Gesundheitszentrum mittlerweile durchgeführt
Dass sich in Gemünden ein Arzt weigert, zur Testung ins Heim zu gehen, habe er noch nicht gehört, könne es aber auch nicht ausschließen. "Ich bin als KVB-Koordinator nicht weisungsbefugt." Grundsätzlich stelle der KVB auch einen Bereitschaftsdienst für Main-Spessart. "Das ist ein Auto mit einem Fahrer und einem Arzt, gedacht für Notfälle", so Schmidt. "Die haben vielleicht vier, fünf Tests im Auto dabei, nicht 15."
Am Freitagmorgen bestätigte das Gesundheitszentrum, dass die Tests mittlerweile von Gemündener Hausärzten durchgeführt und vom Heim selbst an ein Labor zur Auswertung geschickt worden sind.