Im Januar erst wurde das Lebenswerk der 100-jährigen Kosmetik-Unternehmerin Gertraud Gruber aus Rottach-Egern (Oberbayern) von Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit dem Bayerischen Verfassungsorden in Gold gewürdigt. Jetzt ist die Vorreiterin der Wellness-Bewegung und Mäzenin des spirituellen Zentrums Benediktushof in Holzkirchen (Lkr. Würzburg) gestorben.
Gertraud Gruber war eine der ersten Schülerinnen und später enge Vertraute von Willigis Jäger, dem Benediktiner-Pater, Zen-Meister und geistlichen Leiter des Benediktushofes, der 2020 verstarb. Dank ihrer Investition konnte das frühere Klosterareal nach sechs Jahren Leerstand 2002 erworben und zu einem Ort der Achtsamkeit und Meditation ausgebaut werden. Im Januar würdigte Landtagspräsidentin Aigner Gruber als "Vorbild für Pioniergeist, Tatkraft und Optimismus".
Eine Silberfuchsfarm inspirierte sie zur ersten Schönheitsfarm
Im Lazarett am Tegernsee behandelte Gruber, eine geborene Münchnerin, im Krieg Soldaten mit Gesichtslähmung und erkannte die heilsame Wirkung von Behandlungen der Gesichtsmuskulatur. Sie fing an, Cremes aus Kräutern herzustellen. Mitte der 1950er Jahre eröffnete Gertraud Gruber in Rottach-Egern Europas erste Schönheitsfarm – ihre ersten Behandlungen führte sie im Gästehaus einer ehemaligen Silberfuchsfarm aus, was sie zur Wortschöpfung "Schönheitsfarm" inspirierte. Mit der 1999 gegründeten Gertraud-und-Josef-Gruber-Stiftung förderte und unterstützte sie zahlreiche Projekte für Kinder- und Jugendliche, in der Altenfürsorge sowie im Tierschutz, etwa den bekannten Tiergnadenhof Aiderbichl.
Die Beisetzung findet am Montag, 21. März, in Rottach-Egern statt.