Er hat zwei Gesellenbriefe, stand jahrelang mit beiden Beinen im Berufsleben und ist jetzt doch noch einmal so etwas wie ein Azubi: Georg Holzmann aus Lengfurt, der nun für eine neue, wichtige und längere Tätigkeit den Beruf wechselt, denn er wird als betrieblicher Mitarbeiter in Verantwortung künftig im Waldbad in Lengfurt tätig sein. Er arbeitet mit der Betriebsleitung der Bädergesellschaft Wertheim zusammen.
Die Entscheidung hierzu fiel relativ schnell. Sein langjähriger Arbeitgeber würde die Abteilung, in der er tätig ist, ins Ausland verlegen, und sollte er nun innerbetrieblich den Arbeitsplatz wechseln? Nein. Als es fast zeitgleich hieß, der aktive Waldbad-Betriebsleiter werde in den Schuldienst wechseln, stand im Waldbad die Frage im Raum: Wie geht es jetzt weiter?
Man kam ins Gespräch mit Triefensteins Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock, die Georg Holzmann von der Rettungsschwimmer-Ausbildung kennt. Könne er sich vorstellen, sich weiterzubilden und Badleiter im Waldbad Triefenstein werden? Klare Antwort: "Ja".
Maler, Lackierer, Industriemechaniker und Badleiter
Und so sagte der 51-jährige zweifache Familienvater seinem Arbeitgeber "Adieu" und drückt noch einmal die Schulbank. Drei Ausbildungs-Module hat er zu absolvieren an zwei süddeutschen Ausbildungsstätten: Bücher wälzen, in Seminaren schwitzen, Praxis-Abläufe nachstellen und neue Fachausdrücke wie pH-Wert, freies/gebundenes Chlor oder Redoxspannung lernen.
Seine künftige Arbeit: Acht Monate "Betrieblicher Mitarbeiter in Verantwortung im Waldbad" – kurz: Badleiter – mit Sechs-Tage-Wochen, vier Monate Mitarbeiter im Bauhof Triefenstein. Eine gute Kombination als ausgebildeter Maler und Lackierer einerseits, ausgebildeter Industriemechaniker andererseits.
Fünf Jahre Erfahrung als Rettungsschwimmer
Er sagt überzeugend mit vollem Herzen: "Es ist ein besonderes und großes Glück, dass wir dieses schöne Waldbad in Triefenstein haben, und es soll alles getan werden, um es hier zu erhalten und weiterzubetreiben." Er kennt das Waldbad, war schon als Schulbub Dauergast und ist dort seit der Bad-Gründung viele Bahnen – "gefühlte Länge: halber Erdumfang" – geschwommen. Er war jahrelang im Sport aktiv, hat Tischtennis, Tennis und Fußball gespielt und weiß daher, was das Wort "Einsatz" bedeutet. Fünf Jahre Dienst als ehrenamtlicher Rettungsschwimmer im Waldbad kamen hinzu, er war Trainer für angehende Rettungsschwimmer, darunter auch Sohn Lukas.
Jede Helfer-Stunde ist wichtig für den Bad-Betrieb
"Ich freue mich auf meine neue Aufgabe", sagt er, und wie vielfältig sie ist, hat er durch die letzten Wochen, in denen er viel Zeit im Waldbad zubrachte, bereits erfahren. "Helfer sind im Waldbad jederzeit herzlich willkommen", sagt er, "schon wenige Stunden Mithilfe erleichtern die Arbeit von allen Beteiligten. Wer helfen will, soll auf mich zukommen, jede Helfer-Stunde ist wichtig. Diese Hilfen möchte ich intensivieren. Egal ob man regelmäßig Zeit hat oder nur bestimmte Einsatz-Zeiten möglich sind." Man glaubt es ihm. Und: es wäre ihm wichtig und es ist auch sein Ziel, dass Helferinnen und Helfer aus allen vier Gemeindeteilen Triefensteins kommen. Denn die bisherige Bilanz ist schon mehr als respektabel: PRO-Waldbad und alle Helfer haben der Gemeinde immense Einsparungen ermöglicht.
Wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg !!!!