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Gemündener zeigen: Ahrtal, wir haben euch nicht vergessen
Ein Hilferuf aus dem von der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 betroffenen Mayschoss blieb nicht ungehört. Auch am Wochenende werden wieder Hilfsgüter aus Gemünden transportiert.
Arno Breis (vorne, mit Familie) ist im Verteilzentrum in Mayschoss im Ahrtal tätig und freut sich über jede Unterstützung aus dem Raum Gemünden. Den Kontakt zu ihm hält Doris Hahn (links).
Foto: Doris Hahn | Arno Breis (vorne, mit Familie) ist im Verteilzentrum in Mayschoss im Ahrtal tätig und freut sich über jede Unterstützung aus dem Raum Gemünden. Den Kontakt zu ihm hält Doris Hahn (links).
Bearbeitet von Joachim Spies
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:02 Uhr

Als der Hilferuf von Arno Breis am 10. Januar Doris Hahn erreichte, gab es kein Zaudern. "Wir haben sofort reagiert", berichtet die Seifriedsburgerin. "Wir", das sind Menschen aus dem Raum Gemünden und dem Sinngrund, die sich schon wiederholt für Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal eingesetzt haben und auch vor Ort waren. Dabei haben sie kurz vor Weihnachten auch Breis kennengelernt, der in Mayschoss im Verteilerbüro arbeitet und selbst Flut-Betroffener ist.

Wie Arno Breis berichtete, sei in den Dörfern Mayschoss und Elz im Ahrtal bei den Opfern des Hochwassers bis heute kein Baumaterial angekommen, damit diese ihre Häuser wieder instand setzen können oder, weil nichts mehr zu retten war, um sich ein neues Heim aufzubauen. Viele der geschädigten Familien seien pleite, hätten bislang kein Geld vom Staat bekommen und seien nicht ausreichend versichert gewesen.

Baumarkt sagte spontan Unterstützung zu

"Da unten kriegen sie nichts bei", sagt Hahn und nennt mit Verputzmaterial, Rigipsplatten und Holz einige der Baustoffe, die dringend benötigt werden. "Um schnellstmöglich handeln zu können, machte ich mich umgehend auf den Weg zum Hagebaumarkt." Dort stießen die Helfer aus Gemünden auf offene Ohren. Die Geschäftsleitung in Gemünden stellte einen Lastwagen zur Verfügung, der sich mit 8,5 Tonnen Verputzmaterial auf den Weg nach Mayschoss machte.

So hat es in Mayschoss nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 ausgesehen. Das Foto stammt von Arno Breis, der selbst betroffen ist.
Foto: Arno Breis | So hat es in Mayschoss nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 ausgesehen. Das Foto stammt von Arno Breis, der selbst betroffen ist.

Und auch ein Transportfahrzeug der Gemündener Fördergemeinschaft Hochwasserhilfe (GFH) fuhr ins Ahrtal. Es brachte die gespendeten Rigipsplatten, weitere Baumaterialien und Hilfsgüter nach Mayschoss.

Dank an Spender und Mitstreiter der jüngsten Aktion

Durch diese Spendenaktion konnte einer besonders schlimm betroffenen Familie geholfen werden, berichtet Hahn. "Wir und auch die Betroffenen möchten uns bei allen recht herzlich bedanken, die sich sofort mit Spenden und auch an dem Transport beteiligt haben." Die Seifriedsburgerin nennt neben dem  Hagebaumarkt Gemünden und dem Verein Christbaumdorf Mittelsinn vor allem Rita Zoller aus Wernfeld. Sie arbeitet wie Hahn ehrenamtlich bei der Tafel in Gemünden, hat schon wiederholt Hilfsaktionen unterstützt, und auch jetzt wieder spontan Geld gesammelt.

Karl Dietrich und Helmut Haupt (rechts) entladen im Ahrtal den Transporter der Gemündener Fördergemeinschaft Hochwasserhilfe (GFH) mit Hilfsgütern.
Foto: Doris Hahn | Karl Dietrich und Helmut Haupt (rechts) entladen im Ahrtal den Transporter der Gemündener Fördergemeinschaft Hochwasserhilfe (GFH) mit Hilfsgütern.

Bei dieser einen Aktion bleibt es aber nicht. Es werden nach Hahns Worten auch in Zukunft dringend Spenden benötigt, die durch die Helfer auch schnell, unbürokratisch und direkt ankommen. Am kommenden Wochenende wird erneut ein Transport mit dem GFH von Gemünden ins Ahrtal gehen, wobei vor allem Werkzeug und Baumaterial geladen werden.

Auch der Hagebaumarkt unterstützt weiter. So kann man in Gemünden zum Beispiel einen Gutschein mit Stichwort "Hilfe Ahrtal" erwerben und hinterlegen. Davon wird dann Baumaterial finanziert und im Ahrtal ausgeliefert. Natürlich sind auch weiterhin Geldspenden willkommen. Wer dies möchte, oder sich zunächst erst einmal informieren möchte, kann dies bei Doris Hahn unter Tel.: (0170) 29 04-467, oder bei Rita Zoller, Tel.: (09351) 60 57-922, tun. Außerdem gibt es noch das Spendenkonto des Vereins Christbaumdorf Mittelsinn  (Stichwort "Hilfe Ahrtal"), DE 27 7905 0000 0049268477.

Egal, wie immer die Hilfe auch aussehen mag – für Hahn ist es wichtig, dass die Unterstützung nicht aufhört und damit ein Zeichen gesetzt wird, "dass wir sie nicht vergessen haben, die Menschen im Ahrtal". 

 
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