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Gemünden
Gemünden: Unterschriftenaktion gegen Busanbindung über Gartenstraße
Der Stadtrat hat sich für eine Variante bei der Busanbindung des Neubaugebiets "Mühlwiesen II"  entschieden. Doch einigen Anwohnern gefällt das nicht. Sie fürchten zu viel Verkehr.
Der Wendehammer der Gartenstraße in Gemünden: Hier soll das geplante Neubaugebiet 'Mühlwiesen II' später an den Busverkehr angeschlossen werden. Einige Anwohner sind damit nicht glücklich.
Foto: Corbinian Wildmeister | Der Wendehammer der Gartenstraße in Gemünden: Hier soll das geplante Neubaugebiet "Mühlwiesen II" später an den Busverkehr angeschlossen werden. Einige Anwohner sind damit nicht glücklich.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:58 Uhr

Nach aktueller Planung soll das Neubaugebiet "Mühlwiesen II" in Gemünden über die Gartenstraße an den Busverkehr angeschlossen werden. Dafür hat sich der Stadtrat im Dezember mehrheitlich ausgesprochen. Doch das gefällt nicht allen. Wie Stadtratsmitglied und Anwohner der Gartenstraße, Miroslav Blaic (FW/FB), in einer E-Mail an die Redaktion mitteilt, regt sich nun Protest gegen den Busverkehr durch die Gartenstraße. Bei ihm liefen nun "sämtliche Beschwerden gegen das Vorhaben" ein. 

Inzwischen hätten fast alle betroffenen Haushalte der Gartenstraße, und zwar der Hausnummern 64 bis 100, eine Unterschriftenliste unterzeichnet und darum gebeten, den Sachverhalt noch einmal zu überdenken. Bisher haben die Gegner des Vorhabens laut Blaic rund 71 Unterschriften gesammelt. 

Gartenstraße "ohnehin schon verkehrstechnisch überlastet"

"Künftig sollen Busse, Müllabfuhr, Polizei, Feuerwehr und Notärzte über die Gartenstraße in das neue Baugebiet fahren dürfen. Das führt zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in der Gartenstraße, die ohnehin schon verkehrstechnisch überbelastet ist", schreibt Blaic über den Grund für den Ärger der Anwohner. Er spricht von täglich acht bis neun Bussen. Dabei ist zu erwähnen, dass nicht alle Autofahrer an dieser Stelle ins Neubaugebiet fahren können werden. Hauptsächlich geht es um Busse für Schülerinnen und Schüler. Eine ferngesteuerte Schranke oder versenkbare Poller sollen nach jetziger Planung unberechtigtes Durchfahren verhindern.

Kritik übt Blaic aber auch daran, dass "zu keinem Zeitpunkt die Rede" von dieser Art der Busanbindung gewesen sein soll. Ein kurzer Rückblick: Im Oktober vergangenen Jahres hatte Stadtplanerin und Architektin Sylvia Haines diese Möglichkeit als eine von mehreren Varianten in einer Stadtratssitzung vorgestellt. Ende Dezember hat der Stadtrat dann einen entsprechen Entwurf des Bebauungsplans gebilligt. 

Gemünden: Unterschriftenaktion gegen Busanbindung über Gartenstraße

Zuvor war für die Verkehrsanbindung des Neubaugebiets laut Blaic aber lange "ausschließlich die Schönauer Straße versprochen" gewesen. Zwischen dem Wendehammer der Gartenstraße und dem Neubaugebiet sollte ursprünglich nur einen Fuß- und Radweg verlaufen. Einige Anwohner der Gartenstraße hatten Blaic zufolge Grundstücke "zur Realisierung des neuen Baugebiets" an die Stadt Gemünden verkauft. Das habe aber "unter ganz anderen Voraussetzungen" stattgefunden. Unter den neuen Bedingungen hätten manche wohl nicht verkauft. Das habe er von Anwohnern erfahren. 

Blaics Vorschlag: in Richtung Schönau verschieben 

Als Lösung schlägt Blaic vor, dass die Stadt im neuen Baugebiet eine Haltestelle mit Wendeplatz errichtet. Über diese Option hatte der Stadtrat bereits diskutiert. Die Stadtverwaltung betrachtete diese Variante als problematisch, weil eine Wendefläche im Quartier viel Platz in Anspruch nähme und damit wertvolle Baufläche verloren ginge. 

Damit auf keinen Bauplatz verzichtet werden muss, macht Miroslav Blaic den Vorschlag, dass der Geltungsbereich des Bebauungsplans in Richtung Schönau verschoben werden könnte. Ein zusätzlicher Grundstückserwerb sei nicht erforderlich, da die Flurstücke bereits im Eigentum der Stadt seien. "Der entstehende planerische Mehraufwand sollte in Kauf genommen werden, damit künftig keine Probleme mit den Anwohnern der Gartenstraße und den neuen Eigentümern im Baugebiet zu erwarten sind." 

 
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