Nach Jahrzehnten der Auseinandersetzung und Zurückstellung geht es mit der Planung des Gehwegs in der Würzburger Straße in Langenprozelten voran. Dort fehlt auf der südöstlichen Seite von den Einkaufsmärkten bis zum Baumarkt ein Trottoir. Noch bahnen sich Passanten und Passantinnen ihren Weg auf dem geschotterten Streifen direkt neben der Fahrbahn und über einen Trampelpfad durchs Gebüsch. Zur anderen Straßenseite, wo ein Gehweg vorhanden ist, gibt es keine Querungshilfe.
Die Planung für den neuen Gehweg wurde am Montagabend im Gemündener Stadtrat vorgestellt und mit 16:6 Stimmen bestätigt. Zu Diskussionen und den Gegenstimmen führte der Umfang der geplanten Baumaßnahmen. So sollen unter anderem auch die beiden Bushaltestellen barrierefrei umgebaut werden, möglicherweise inklusive Wartehäuschen.
Standardbreite für einen Gehweg wären 1,80 Meter
Planer Marc Steenken vom ISB-Büro aus Laudenbach erklärte, dass ein 1,50 Meter breiter Gehweg in Pflasterbauweise auf öffentlichem Grund entlang der Würzburger Straße geplant ist. So muss die Fahrbahn nicht schmaler werden. Der Gehweg würde vom Drogeriemarkt zur Haltestelle vor dem Baumarkt verlaufen und außerdem noch ein Stück runter zum Baumarktgelände gehen. Die Bushaltestellen sollen breit genug für Rollstuhlfahrer werden, mit taktilen Leitstreifen und wo nötig mit Rampen ausgestattet werden. Auch die Entwässerung wurde durchgeplant, damit in den Einfahrten zu den Märkten bei Regen nicht mehr so viel Wasser steht. Ohne Wartehallen koste das Ganze etwa 313.000 Euro, berichtete Steenken; mit Wartehallen seien es etwa 340.000 Euro.
Einige Stadträte sprachen sich für die Planung aus. So befürwortete der Zweite Bürgermeister Werner Herrbach (FWFB) die Maßnahme, da die Grundstücke deutlich aufgewertet würden. Walter Volpert (BfB) sagte, er habe sich gefreut, "dass wir das für das Geld bekommen". Es sei eine "XXL-Lösung". Auch Matthias Kübert (BfB) und Carsten Ceming (CSU) zeigten sich, trotz anfänglicher Skepsis zum Projekt, zufrieden.
Radweg nicht möglich
Wolfgang Remelka (BfB) sagte, er wünsche sich, dass man hier den Radweg aus Langenprozelten fortführe. Laut Planer braucht es aber für einen kombinierten Geh- und Radweg viel mehr Breite – dafür müsste die Stadt Teile von Grundstücken der Anlieger kaufen.
Helmut Aulbach (FWG) kritisierte, dass ursprünglich "eine ganz andere Größenordnung" geplant war. Unter anderem hätte der Gehweg nicht so weit zum Baumarkt runtergehen sollen, sondern nur bis zur Haltestelle. Lippert räumte ein, dass damals etwa 100.000 Euro Kosten geplant gewesen waren. "Wenn wir uns heute einig sind, wir wollen diese 30, 40 Meter nicht, und hören oben auf, dann hören wir oben auf." ÖPNV und Barrierefreiheit seien aber immer Thema und "bei dem Fördersatz macht es durchaus Sinn, das mitzumachen."
Durch die Förderungen vor allem für die Bushaltestellen müsste die Stadt nur 130.000 bis 140.000 Euro aus Eigenmitteln berappen, erklärte Bauhofschef Jörg Breitenbach. Gegen Ende der Stadtratssitzung sagte Steenken aber, dass die geplante Beleuchtung noch nicht eingerechnet ist. Zudem erklärte der Planer, dass die Gemeinden in naher Zukunft ohnehin zu einem barrierefreien Ausbau verpflichtet würden. "Billiger kriegen wir es sicher nicht mehr", meinte Werner Herrbach.
Lampert: "Von anderen Voraussetzungen ausgegangen"
Matthias Risser (CSU) beklagte ebenfalls den Umfang der Planungen. Nun gebe es eine "Lösung vom Allerfeinsten in einer Zeit, wo wir an allen Ecken und Enden kein Geld für Maßnahmen haben". Robert Lampert (CSU) sagte, er habe der Maßnahme einst zugestimmt, weil er von anderen Voraussetzungen ausging.
"Für mich macht es keinen Sinn, die Gehwege an den Märkten vorbei zu führen und dann im Nirwana enden zu lassen", entgegnete Lippert. "Die müssen irgendwo anschließen. Wenn wir was planen und einen Planer beauftragen, dann legt er uns ein Konzept vor, das Hand und Fuß hat, das förderfähig ist, und Sinn macht. Was Halbes und nix Ganzes macht keinen Sinn." Steenken und Breitenbach betonten, dass es die Förderung nur gebe, wenn die Verkehrsverhältnisse wirklich verbessert werden. Deshalb sei eine gute Anbindung, etwa an die Haltestelle und den Baumarkt, unbedingt nötig – ein Zebrastreifen zum gegenüberliegenden Gehweg hingegen würde nicht gefördert. Ohnehin ist die Frequenz an querenden Menschen nicht ausreichend für einen Zebrastreifen, wie Bürgermeister Jürgen Lippert (BfB) erklärte.
Da muss dann schon etwas vielversprechendes in den alten Lidl einziehen daß die Fahrzeugfrequenz so hoch bleibt wie bisher..
Sollte dann noch dm mit zum Bahnhof gehen wird es da draußen wahrscheinlich ruhiger werden..
Da kann dann der Autofahrer die Fussgänger/Radfahreranzahl vermutlich gut überblicken..