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LANGENPROZELTEN
Gehweg dringend nötig oder gefährlich?
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:36 Uhr

Ist ein Gehweg zwischen dem DM und dem Hagebaumarkt im Gewerbegebiet Langenprozelten bitter nötig oder im Gegenteil sogar kontraproduktiv und gefährlich? Diese Diskussion wurde am Montag im Stadtrat nach einem Antrag der Freien Wähler/Freien Bürger auf Neubau eines solchen Gehwegs samt Beleuchtung erneut geführt.

Der viele Autoverkehr im Gewerbegebiet Würzburger Straße und die „stetige Zunahme von Fußgängern“ stelle eine „enorme Gefahrensituation“ für die Fußgänger dar, die die Fahrbahn überqueren, heißt es im Antrag.

Situation jetzt „gefährlich“

„Ich finde das äußerst gefährlich, so wie es ist“, sagte Stadtrat Anton Schiebel (FW/FB). Dort sei bereits ein Fußweg entstanden, der aber nicht geschottert und nicht beleuchtet sei. Auch Günther Felbinger (FW/FB) findet die Situation „höchst gefährlich“. Werner Herrbach (FW/FB) nannte einen durchgehenden Rad- und Fußweg am Hagebaumarkt vorbei bis nach Gemünden städteplanerisch wünschenswert.

Bürgermeister Jürgen Lippert fand: „Wir sollten Dinge, die nicht so schlimm sind, nicht so schlimm machen.“ Es sei nicht so, dass man dort jede Minute damit rechnen müsse, dass etwas passiert. Man könne auch nicht jede Ecke im Stadtgebiet beleuchten.

Lippert: Notwendigkeit eines Wegs nicht gegeben

Lippert sehe nach wie vor die Notwendigkeit für einen solchen Gehweg nicht. Dies habe die Stadtverwaltung bereits 2016 und 2017 dargelegt. Würde man an den Ausfahrten entlang der drei Ein- und Ausfahrten (DM, Deichmann, Takko, Lidl) einen Rad- und Fußweg anlegen, könnte das seiner Meinung nach die Situation noch gefährlicher machen als jetzt, weil Fußgänger und Radfahrer dann womöglich unbesorgter wären, da sie dächten, sie hätten Vorfahrt.

Innerhalb des Marktgeländes könnten sich sämtliche Fußgänger „mehr oder weniger gefahrlos“ aufhalten. Von dem beantragten Gehweg mit veranschlagten Gesamtkosten von 70 000 Euro bliebe also nur ein kurzes Stück, das überhaupt in Frage komme. Außerdem sei auf der gegenüberliegenden Seite ein Gehweg vorhanden. Für einen Zebrastreifen gebe es zudem zu wenig Verkehr.

Wie groß ist Zahl der Fußgänger tatsächlich?

Schon 2015 sei gezählt worden, wie viele Fußgänger sich dort aufhielten, die Zahl sei aber zu gering für einen solchen Gehweg. Felbinger nannte die Beschreibung der Situation als gefährlich „bestimmt nicht übertrieben“. Wenn er freitags oder samstags dort sei, wimmele es nur so von Leuten. Vielleicht habe man an den falschen Tagen gezählt? Laut Lippert wurde an zwei Tagen gezählt. Vielleicht werde die möglicherweise höhere Fußgängerzahl mit dem Wegfall der Fähre wieder rückläufig.

Bei der abschließenden Abstimmung über den Gehweg wurde dieser mit 12 zu 8 Stimmen abgelehnt.

 
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