
Spaziergänge machen Spaß, besonders mit Vierbeinern. Doch immer wieder tauchen Giftköder in der Region auf. Zu mehreren Fällen kam es Anfang Dezember 2018 in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Viele Hundehalter wissen jedoch nicht, was zu tun ist, wenn ihr Hund Gift oder einen zum Beispiel mit Rasierklingen präparierten Köder gefressen hat. Dabei kommt es auf eine schnelle Reaktion an.
Wie sind Vergiftungen zu erkennen?
- Müdigkeit/Apathie
- Unruhe
- plötzlich auftretende Krämpfe und/oder Zittern
- Atemnot und/oder Husten
- vermehrtes Speicheln
- Erbrechen
- blutige oder verfärbte Schleimhäute
- Blut im Urin und/oder Durchfall
- Blutergüsse
- Verfärbung des Kots (pechschwarz, blutig)
- Bewusstlosigkeit
- schwankender oder steifer Gang
- Weit- oder Engstellung der Pupillen
Sofort zum Arzt gehen!
Bei dem Verdacht, dass der Hund einen Giftköder gefressen hat, hilft nur noch eins: Sofort zu einem Tierarzt gehen.
Wenn es fast schon zu spät ist...
Verliert der Hund das Bewusstsein, schwebt er in Lebensgefahr. In diesem Fall empfiehlt der Tierschutzbund: Zunge herausholen, Maulhöhle von Schleim und Erbrochenem befreien, Atemwege freihalten und eine Herzmassage vornehmen. Auf keinen Fall Erbrechen auslösen, denn dabei bestehe Erstickungsgefahr.
Hund an einen Maulkorb gewöhnen
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" rät, Hunde bei bereits bestehender Giftköderwarnung in dem jeweiligen Gebiet mit einem Maulkorb spazieren zu führen. Da das Tragen eines Maulkorbs für fast alle Hunde unangenehm sei, sollten sie auf spielerische Weise daran gewöhnt werden.
Nicht selbst zum Doktor werden
Wenn es nicht sein muss, sollen Hundehalter laut Experten keine eigenmächtigen Behandlungsversuche durchführen, bei denen wertvolle Zeit vergeht.

Probe für Untersuchung aufheben
Der Deutsche Tierschutzbund rät, dem Tierarzt eine Probe des Giftes oder des Erbrochenen mitzubringen. Folgende Infos seien relevant: Wann hat der Hund das Gift gegessen, wie sah der Köder aus und wie viel wurde davon vertilgt?
Portal im Internet warnt vor Ködern
Im Internet gibt es außerdem Portale wie den „Giftköder-Radar“, der vor mutmaßlichen Gefahrenzonen warnt.
Mit Material von dpa