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Rothenfels
Freilichttheater auf dem Gelände der Kleinkaliber-Schützen: Nachbar fühlte sich gestört
Der Krimikeller Rothenfels trat heuer in Marktheidenfeld Open-Air auf. Bei den Zuschauern kam das gut an, doch ob es eine zweite Auflage geben wird, ist unklar.
Das Stück 'Sommernachts-Traum(a)' passte gute in die grüne Kulisse am Schützen-Gelände.
Foto: Susanne Feistle | Das Stück "Sommernachts-Traum(a)" passte gute in die grüne Kulisse am Schützen-Gelände.
Susanne Feistle
 |  aktualisiert: 12.12.2024 02:35 Uhr

Es hätte so schön sein können: Die Darsteller des Krimikellers Rothenfels waren motiviert, die Zuschauerzahlen passten, das Ambiente auf dem Gelände des Kleinkaliber-Schützenvereins (KKS) in Marktheidenfeld hätte nicht besser zum Stück passen können, und auch das Wetter spielte meistens mit. Rund 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen in zwölf Vorstellungen das Stück "Ein Sommernachts-Traum(a)" und waren begeistert.

Für Theaterleiter Michael Franz war die Zeit dennoch unerwartet nervenaufreibend. Nach Franz' Aussagen meldete sich am Tag der Premiere ein Anwohner, der Franz bat, das Stück an einem anderen Ort aufzuführen. Als Franz ihm erklärte, dass das nicht gehe, soll der Nachbar den Vorschlag gemacht haben, eine Plane aufzuhängen, um den Lärm zu reduzieren. Franz zeigte ihm den Aufbau, die Traversen und die Tribüne, versprach, die gewünschte Plane aufzuhängen. "Ich dachte, damit ist der Fall erledigt."

Früherer Start war aufgrund des Sonnenstands nicht möglich

Doch der Nachbar rief mehrmals an, beschwerte sich trotz Plane über den Lärm und drohte, die Polizei anzurufen. Franz sagt, er habe Sorge gehabt, dass die Beschwerden des Nachbarn das Ende für die Veranstaltung bedeuten könnten. "Dann wäre ich ruiniert gewesen."

Das Stück endete jeweils um 22.30 Uhr und die meisten der Besucher verließen nach Franz' Angaben danach gleich den Veranstaltungsort. Die wenigen, die ein bisschen länger blieben, bat Franz dann, ins Gebäude zu gehen, nachdem die Probleme massiver wurden. Das Stück ein wenig früher zu starten, war aufgrund des Sonnenstandes nicht möglich, erklärt er. Das wurde bereits letztes Jahr im Sommer genau beobachtet und deshalb der Beginn auf 20.30 Uhr festgelegt.

Besonders stört Franz das Wort "Lärm": "Musik, Gesang, Applaus – das sind doch Geräusche des Lebens. Wenn wir zulassen, dass das Lärm ist, dann können wir alles lassen", meint Franz.

Der Nachbar selbst wollte sich auf Anfrage der Redaktion nicht zu der Problematik äußern.

Stadt würde vor Neuauflage Gespräch mit allen suchen

Auch Manfred Müller vom KKS hatte den Nachbarn am Telefon. Trotzdem war es seiner Meinung nach eine gelungene Veranstaltung: "Wenn ich das Personal finde und die Stadt dahinter steht, würde ich das genauso wieder machen." Er habe nur positive Stimmen gehört. "Wir haben uns an alle Auflagen gehalten. Parkplätze ausgewiesen, Toiletten in ausreichender Zahl aufgestellt. Das Ganze war dann ein Selbstläufer."

Wie für Müller ist es auch für Michael Franz ganz wichtig zu erfahren, wie die Stadt dazu steht: "Kann eine Einzelperson wirklich künftig solche Veranstaltungen verhindern und ist so was wie ein Freilichttheater wirklich politisch gewollt?", fragt sich Franz.

Inge Albert von der Stadt Marktheidenfeld erklärt dazu, dass die Stadt das Sommertheater des Krimikellers von Anfang an begrüßt habe und bestätigt, dass sich der Nachbar hauptsächlich über die Lautstärke beschwert hat. "Im Vorfeld einer möglichen Neuauflage lädt die Stadt Marktheidenfeld alle Beteiligten zu einem Gespräch ein", so Albert.

 
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  • Georg Ries
    Es ist so leicht einen Nachbarn zum Querulanten abzustempeln. Die Vorredner kennen bestimmt die Örtlichkeit und den Grad der "Beschallung" ? GsD gibt es Vorschriften über die max. zulässigen Lärmwerte, die sollte die Stadt kennen und für deren Einhaltung sorgen!!
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  • Kai-Uwe Patz
    Diese Querulanten bremsen alles aus - Verkehrswegebau, Energieerzeugung, Stromleitungen, Sportstätten, Kultur- und Freizeitaktivitäten. Müssen wir uns das wirklich gefallen lassen? Was kostet der? Kaufen wir doch seine Hütte und setzen den woanders hin!
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  • Herbert Zorn
    Es gibt halt immer Miesepeter, welche nur nörgeln können. Vermutlich wollte der Nachbar nur eine Freikarte in der ersten Reihe.
    Es ist wirklich schlimm mit diesen unzufriedenen , krickelenden Menschen.
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  • Helmut Vierneusel
    Das wird dann wohl ein zweites Sömmersdorf.

    Da hatte der Nachbar ja genügend Info über den Verlauf in Sömmersdorf und der
    rechtlichen Situation bzw. dem Gerichtsstreit und was so möglich ist.
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