Die Stadt erhöht die Eintrittspreise für das Karlstadter Freibad. Das hat der Stadtrat am Donnerstagabend einstimmig entschieden. Die Betriebskosten für das Bad seien in Folge der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine enorm gestiegen, begründete Bürgermeister Michael Hombach (CSU) diesen Schritt.
Vor allem bei den Saisonkarten für Erwachsene sei eine Anpassung angebracht, heißt es in den Sitzungsunterlagen. In der Saison 2022 sind insgesamt 857 Saisonkarten verkauft worden. Bei 44.023 registrierten Besuchen von Dauerkartenbesitzern lag der durchschnittliche Eintrittspreis bei 1,04 Euro, bei Erwachsenen bei 1,43 Euro. Das müsse man sich "auf der Zunge zergehen lassen", meinte Hombach. Die Ratsmitglieder waren sich einig, dass das zu wenig ist. Zum Vergleich: Eine Einzelkarte kostete bisher drei Euro.
So steigen die Preise in diesem Jahr und für die Saison 2024
Wie berichtet, hatte die Verwaltung am Dienstag im Werkausschuss bereits eine Empfehlung für die neuen Preise vorgelegt. Aus dem Gremium kam jedoch der Wunsch, die Kosten für die Saisonkarte für Erwachsene noch stärker zu erhöhen. Hombach bedankte sich noch einmal für diesen Vorschlag.
Bisher kostete die Saisonkarte für Erwachsene 75 Euro. Im Vergleich mit umliegenden Kommunen sei das Mittelmaß, berichtete der Bürgermeister. Die Erhöhung soll nun in zwei Etappen erfolgen. Dieses Jahr sollen die Kosten auf 90 Euro steigen, für 2024 dann auf 100 Euro. Bei Jugendlichen und Kindern waren es bislang 35 Euro für die Dauerkarte. Heuer steigen sie auf 40 Euro, 2024 auf 45 Euro.
Eine Einzelkarte für Erwachsene wird diese Saison 3,50 Euro kosten, in 2024 dann 4 Euro. Bei Kindern und Jugendlichen sind es wie bisher zwei Euro. Eine Erhöhung auf 2,50 Euro folgt erst im kommenden Jahr.
Bad ist keine Pflichtaufhabe der Stadt
Gunter Müller (Freie Wähler) wies darauf hin, dass die Stadt nicht in Geld schwimme und der Unterhalt des Freibads nicht zu ihren Pflichtaufgaben gehöre. Es sei zwar ein "Vorzeigeobjekt", doch das Bad koste die Stadt weit über eine halbe Millionen Euro im Jahr. "Es muss klar werden, dass auch Bürger einen Beitrag leisten müssen, dass wir uns das zukünftig noch leisten können." Er verstehe, dass sich das für Eltern und Familien nach viel anhöre. Doch ohne höhere Einnahmen funktioniere es nicht.
Wolfgang Tröster (Grüne) schloss sich dieser Argumentation an. Die neuen Preise seien immer noch in "einem Kostenrahmen, der verträglich" sei. "Wenn man eine Familie in ein Privatbad schickt, zahlt sie das Zehnfache." Der Vorschlag Trösters, die Kosten für Seniorinnen und Senioren geringfügiger zu erhöhen als geplant, fand keine Mehrheit im Gremium.
Mehr Rabatt für Ehrenamtliche
Höhere Ermäßigungen als bisher soll es jedoch für Inhaberinnen und Inhaber einer Ehrenamtskarte geben. Das sei ein "klares Signal" der Wertschätzung, betonte Hombach. Statt bisher 50 Cent sollen dieses Jahr zum Beispiel 1,50 Euro für den Eintritt auf eine Tageskarte abgezogen werden, für 2024 dann zwei Euro. Zum Abschluss des Tagesordnungspunktes sagte Hombach: "Auf eine gute Badesaison 2023."
